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Transition chronisch kranker Jugendlicher
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Veröffentlicht: | 8. Mai 2012 |
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Angesichts verbesserter Behandlungsmöglichkeiten und der damit steigenden Lebenserwartung gewinnt das Thema Transition chronisch kranker Jugendlicher zunehmend an Bedeutung. Die Überleitung vom Kinderarzt zum unbekannten Internisten gestaltet sich häufig als schwierig und ist oft mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes verbunden [1]. Zwar existieren einzelne krankheitsspezifische Ansätze und klinikinterne Programme, aber insgesamt „steckt (die Transition) hierzulande noch in den Kinderschuhen“ [2].
Es wird zunehmend deutlich, dass Transition mehr bedeutet als nur den einfachen Arztwechsel, sie beinhaltet den gesamten Prozess des Erwachsenwerdens und der Stärkung von Autonomie und Eigenverantwortung bezüglich der Erkrankung.
Jedoch gibt es bisher keine krankheitsübergreifenden, patientenzentrierten Transitionsschulungen für Jugendliche zur Erhöhung der Selbstkompetenz im Umgang mit Versorgungsfragen, die insbesondere für den Übergang von Relevanz sind.
Im Rahmen des BMBF-Projekts „Förderung der Gesundheitsversorgungs-Kompetenz mit chronischen Erkrankungen in der Transition von pädiatrischen zu Erwachsenenversorgungssystemen“ soll ein entsprechendes Schulungsmodell entwickelt und dessen Nutzen für eine gelingende Transition evaluiert werden. Kern des Projekts ist eine kontrollierte Interventionsstudie (N=240). Es werden Jugendliche mit drei sehr unterschiedlichen Erkrankungsgruppen (Diabetes mellitus, Mukoviszidose und chronisch entzündliche Darmerkrankungen) eingeschlossen, da so ein breites Spektrum an Herausforderungen und Bedürfnissen für Jugendliche mit chronischen Erkrankungen erfasst werden kann.
In der ersten Projektphase wurden bereits die Bedürfnisse und Vorstellungen von Jugendlichen zum Thema Transition mit Hilfe von Fokusgruppen- und Experteninterviews identifiziert.
Im Zuge dieses Posters sollen die ersten Ergebnisse der qualitativen Auswertung der Fokusgruppen und Einzelinterviews (28 Jugendliche, Durchschnittsalter 19 Jahre) vorgestellt und die aus ihnen entwickelten Inhalte der Transitionsschulung erläutert werden, die in der zweiten Phase durchgeführt wird und den chronisch kranken Jugendlichen die notwendigen Fähigkeiten an die Hand geben soll, sich selbständig im Gesundheitsversorgungssystem zurecht zu finden.
Ziele sind das verbesserte Selbstmanagement der Erkrankung, die Stärkung der Motivation und Autonomie, die Übernahme von Eigenverantwortung in der gesundheitlichen Versorgung und eine effiziente Nutzung der Angebote des Gesundheitswesens (Empowerment).