gms | German Medical Science

60. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ)

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

13.05. - 15.05.2011, Braunschweig

Prospektive, randomisierte, intra-individuelle Vergleichsstudie von Neuroderm Pflegecreme vs. Linola Hautmilch bei Patienten mit atopischer Dermatitis

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • B. Wachall - Klinische Forschung, Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH, Heppenheim
  • S. Hammes - Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH, Heppenheim

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. 60. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Braunschweig, 13.-15.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11ndgkjPO-25

doi: 10.3205/11ndgkj28, urn:nbn:de:0183-11ndgkj287

Veröffentlicht: 2. Mai 2011

© 2011 Wachall et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: In der prospektiven, randomisierten, intra-individuellen Vergleichsstudie soll die Wirkung der Neuroderm Pflegecreme mit 20% Glycerin als anerkanntem natürlichem Feuchthaltefaktor und 30% Lipiden im Vergleich zur Linola Hautmilch mit geringerem Glycerinanteil, aber vergleichbarem Lipidgehalt bei Patienten mit atopischer Dermatitis anhand der Hautfeuchte sowie des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL) untersucht werden.

Methoden: Bei 40 erwachsenen Probanden (18–65 Jahre; Mittel: 45,7 Jahre) mit gesicherter Neurodermitis erfolgte die Behandlung der vorgegebenen Bereiche der Innenseiten der Vorarme mit der jeweiligen handelsüblichen Ware, wobei ein dritter Bereich ohne Creme-Anwendung als Referenzbereich diente. Die beiden Cremes wurden in einer typischen Menge (ca. 2 mg/cm²) zweimal täglich über einen Zeitraum von 28 Tagen aufgetragen. Der Gebrauch weiterer Emollientien war nicht erlaubt. An den Tagen 0, 14 und 28 wurden die Parameter Hautfeuchte mittels Corneometrie sowie TEWL (als Maß für die Barrierefunktion) mittels Tewameter unter standardisierten Bedingungen gemessen. Die statistische Berechnung erfolgte mittels ANOVA und Tukey HSD-Test; ein p<0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.

Ergebnisse: I. Hydratation der Haut

Bereits nach 14 Tagen Behandlung mit Neuroderm Pflegecreme und Linola Hautmilch wurde ein statistisch signifikanter Anstieg der Hautfeuchte gegenüber unbehandelter Kontrolle gemessen (p<0,05). Dieser Effekt nahm nach 28-tägiger Anwendung weiterhin zu. Neuroderm Pflegecreme zeigte gegenüber Linola Hautmilch schon nach 14 Tagen eine statistisch signifikant stärkere Hydratation der Haut (p<0,05).

II. Transepidermaler Wasserverlust (TEWL)

Lediglich Neuroderm Pflegecreme führte nach 14 Tagen Behandlung zu einer statistisch signifikanten Reduktion des TEWL gegenüber unbehandelter Kontrolle (p<0,05). Nach 28-tägiger Anwendung zeigten jedoch beide Produkte einen statistisch signifikant niedrigeren TEWL und damit eine verbesserte Hautbarrierefunktion versus Kontrolle. Bei Anwendung der Neuroderm Pflegecreme wurde sogar bei 13 Probanden im Vergleich zu 10 Probanden bei Linola Hautmilch ein TEWL von <10g/hm² erreicht, der als gesunde Haut gilt.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass bei Patienten mit gesicherter Neurodermitis eine konsequente Behandlung der trockenen Haut mit den Basistherapeutika Neuroderm Pflegecreme und Linola Hautmilch zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der Hautfeuchte sowie Hautbarrierefunktion (gemessen als reduzierter TEWL) führte. Hinsichtlich der Hydratisierung der Haut war Neuroderm Pflegecreme als W/O-Emulsion mit 20% Glycerin der Linola Hautmilch (O/W-Emulsion) jedoch signifikant überlegen.