Artikel
Zusammenhang zwischen einer Hepatitis C-Koinfektion und dem virologischen Ansprechen gegenüber einer Darunavir/Ritonavir (DRV/r)-Monotherapie bei Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml in der MONET-Studie
The MONET trial: correlation between Hepatitis C coinfection and HIV RNA responses during darunavir/ritonavir monotherapy, for patients with HIV RNA <50 copies/mL at baseline
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Eine Koinfektion mit Hepatitis C war in Kohortenstudien mit einer höheren Rate an Therapieversagen assoziiert.
Methoden: 256 Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml für mehr als 24 Wochen unter der laufenden antiretroviralen Therapie (NNRTI-(43%) oder PI-basiert (57%)) wurden auf DRV/r 800/100 mg qd als Monotherapie (n=127) oder DRV/r 800/100 mg qd + 2NRTIs umgestellt (Dreifachtherapie; n=129). Die hier vorgestellte Subanalyse untersucht den Einfluss einer Hepatitis C Koinfektion auf die HI-Viruslast während der Studiendauer.
Ergebnisse: Zu Beginn der Studie waren mehr Patienten im DRV/r Arm (17%) als im Kontrollarm (9%) HCV-Antikörper positiv. In der primären Wirksamkeitsanalyse zu Woche 48 lag die Viruslast bei 86,2% der Patienten im Monotherapie-Arm und bei 87,8% der Patienten, die eine Dreifachtherapie erhielten, unterhalb von 50 Kopien/ml. Lediglich vier der bestätigten Viruslastanstiege lagen oberhalb von 400 Kopien/ml (zwei in jedem Arm). In einer multivariaten Analyse (per Protokoll) erwies sich eine Koinfektion mit Hepatitis C als signifikanter Prädiktor für einen bestätigten Anstieg der HIV-RNA (p<0,01). 88,1% der HIV-monoinfizierten Patienten (HCV-Antikörper negativ zu Beginn der Studie) im Monotherapie-Arm und 87,3% im Kontrollarm erreichten eine Viruslast <50 Kopien/ml. Bei den Patienten, die zu Studienbeginn HCV- Antikörper positiv waren, lag der Anteil der Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml bei 61,9% (Monotherapie) bzw. 58,3% (Dreifachtherapie). Bei drei Patienten kam es im Studienverlauf zu einer akuten HCV-Infektion (alle im Monotherapie-Arm), in jedem Fall verbunden mit einem Anstieg der HIV-RNA zum Zeitpunkt der akuten HCV-Infektion.
Schlussfolgerungen: In dieser Studie mit Patienten, deren Viruslast zu Studienbeginn unterhalb von 50 Kopien/ml lag, war der Wechsel auf eine DRV/r-Monotherapie einer Therapie mit DRV/r + 2 NRTIs hinsichtlich der Wirksamkeit nicht unterlegen. Eine Koinfektion mit Hepatitis C war im DRV/r-Monotherapie häufiger und ein unabhängiger signifikanter Prädiktor für eine transiente, niedrige Virämie. Eine HCV-Koinfektion könnte ein Marker für schlechtere Adhärenz sein oder direkt mit einer HIV-Virämie korrelieren.