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10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010)

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie,
Deutsche AIDS-Gesellschaft,
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit,
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie

23.06. - 26.06.2010, Köln

Zusammenhang zwischen einer Hepatitis C-Koinfektion und dem virologischen Ansprechen gegenüber einer Darunavir/Ritonavir (DRV/r)-Monotherapie bei Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml in der MONET-Studie

The MONET trial: correlation between Hepatitis C coinfection and HIV RNA responses during darunavir/ritonavir monotherapy, for patients with HIV RNA <50 copies/mL at baseline

Meeting Abstract

  • C. Stephan - Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität, Frankfurt, Germany
  • T. Kümmerle - Universitätsklinikum, Köln, Germany
  • W. Schmidt - Ärzteforum Seestraße, Berlin, Germany
  • J. Arribas - Hospital la Paz, Madrid, Spain
  • M.L. Montes - Hospital la Paz, Madrid, Spain
  • A. Hill - Tibotec BVBA, Mechelen, Belgium
  • M. Prakash - Tibotec BVBA, Mechelen, Belgium
  • C. Moecklinghoff - Tibotec BVBA, Mechelen, Belgium
  • MONET-Studiengruppe

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010). Köln, 23.-26.06.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocP132

doi: 10.3205/10kit186, urn:nbn:de:0183-10kit1866

Veröffentlicht: 2. Juni 2010

© 2010 Stephan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Koinfektion mit Hepatitis C war in Kohortenstudien mit einer höheren Rate an Therapieversagen assoziiert.

Methoden: 256 Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml für mehr als 24 Wochen unter der laufenden antiretroviralen Therapie (NNRTI-(43%) oder PI-basiert (57%)) wurden auf DRV/r 800/100 mg qd als Monotherapie (n=127) oder DRV/r 800/100 mg qd + 2NRTIs umgestellt (Dreifachtherapie; n=129). Die hier vorgestellte Subanalyse untersucht den Einfluss einer Hepatitis C Koinfektion auf die HI-Viruslast während der Studiendauer.

Ergebnisse: Zu Beginn der Studie waren mehr Patienten im DRV/r Arm (17%) als im Kontrollarm (9%) HCV-Antikörper positiv. In der primären Wirksamkeitsanalyse zu Woche 48 lag die Viruslast bei 86,2% der Patienten im Monotherapie-Arm und bei 87,8% der Patienten, die eine Dreifachtherapie erhielten, unterhalb von 50 Kopien/ml. Lediglich vier der bestätigten Viruslastanstiege lagen oberhalb von 400 Kopien/ml (zwei in jedem Arm). In einer multivariaten Analyse (per Protokoll) erwies sich eine Koinfektion mit Hepatitis C als signifikanter Prädiktor für einen bestätigten Anstieg der HIV-RNA (p<0,01). 88,1% der HIV-monoinfizierten Patienten (HCV-Antikörper negativ zu Beginn der Studie) im Monotherapie-Arm und 87,3% im Kontrollarm erreichten eine Viruslast <50 Kopien/ml. Bei den Patienten, die zu Studienbeginn HCV- Antikörper positiv waren, lag der Anteil der Patienten mit einer Viruslast <50 Kopien/ml bei 61,9% (Monotherapie) bzw. 58,3% (Dreifachtherapie). Bei drei Patienten kam es im Studienverlauf zu einer akuten HCV-Infektion (alle im Monotherapie-Arm), in jedem Fall verbunden mit einem Anstieg der HIV-RNA zum Zeitpunkt der akuten HCV-Infektion.

Schlussfolgerungen: In dieser Studie mit Patienten, deren Viruslast zu Studienbeginn unterhalb von 50 Kopien/ml lag, war der Wechsel auf eine DRV/r-Monotherapie einer Therapie mit DRV/r + 2 NRTIs hinsichtlich der Wirksamkeit nicht unterlegen. Eine Koinfektion mit Hepatitis C war im DRV/r-Monotherapie häufiger und ein unabhängiger signifikanter Prädiktor für eine transiente, niedrige Virämie. Eine HCV-Koinfektion könnte ein Marker für schlechtere Adhärenz sein oder direkt mit einer HIV-Virämie korrelieren.