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Stationäre Behandlung von nH1N1-Infektionen am Uniklinikum Regensburg – hohe Komplikationsrate bei überwiegend jungen Patienten
Admissions with nH1N1 infection at the University Hospital Regensburg – high rate of complications in a collective of mostly younger patients
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
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Zielsetzung: Infektionen mit dem neuen H1N1-Influenzavirus traten 2009 erstmals auf. Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung der stationären Fälle an einem Universitätsklinikum hinsichtlich Komorbiditäten, Verlauf und Outcome.
Methoden: In einer retrospektiven Studie werden alle stationären Fälle mit Nachweis von nH1N1 durch PCR im Zeitraum vom 1.04.2009–29.02.2010 beschrieben.
Ergebnisse: Bei 33 stationär behandelten Patienten wurde H1N1 nachgewiesen. Die stationäre Aufnahme erfolgte in 21% der Fälle über unsere Notaufnahme, 48% wurden zuverlegt, 9% kamen über die KMT-Ambulanz und 21% wurden aus anderen Gründen aufgenommen. Das mediane Patientenalter betrug 42 Jahre (min 17, max 68). Die Geschlechterverteilung war ausgewogen (m 52%).
Die häufigste Komorbidität war die Adipositas (36%), gefolgt von malignen Erkrankungen (30%), immunsuppressiver Therapie und Diabetes (jeweils 24%).
Die häufigsten Symptome waren Fieber (79%) und Husten (64%). Der stationäre Aufenthalt betrug im Median 11 Tage, Oseltamivir wurde bei 88%, Zanamivir bei 21 % der Fälle eingesetzt. 39% wiesen Infiltrate im Röntgen-Thorax auf, bei 85% wurde eine antibiotische Therapie durchgeführt. Insgesamt war bei 18 (54%) Patienten eine Intensivtherapie nötig, bei 8 eine extrakorporale Membranoxygenierung. 5 Patienten (15%) verstarben, die Letalität der Intensivpatienten betrug 28%, die Letalität der ECMO-Patienten 62%.
Schlussfolgerung: Im Rahmen der H1N1-Epidemie sind an unserem Universitätsklinikum vor allem schwere Verläufe von H1N1-Infektionen mit hoher Komplikationsrate behandelt worden.