gms | German Medical Science

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010)

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie,
Deutsche AIDS-Gesellschaft,
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit,
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie

23.06. - 26.06.2010, Köln

Rückgang von Juckreiz und Schlafstörungen bei Skabies nach Behandlung mit Ivermectin

Reduced itching and sleep disturbances in patients with scabies after treatment with ivermectin

Meeting Abstract

  • C. Worth - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany
  • G. Fengler - Mandacaru Foundation, Fortaleza, Brazil
  • B. Walter - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany
  • O. Liesenfeld - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany
  • H. Feldmeier - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany
  • J. Heukelbach - School of Medicine, Federal University of Ceará, Fortaleza, Brazil

10. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2010). Köln, 23.-26.06.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. DocP85

doi: 10.3205/10kit140, urn:nbn:de:0183-10kit1408

Veröffentlicht: 2. Juni 2010

© 2010 Worth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Skabies verursacht in Endemiegebieten der Dritten Welt erhebliche klinische Pathologie, unter anderem Juckreiz und Schlafstörungen. Ziel der Studie war herauszufinden, wie sich diese Symptome nach Behandlung mit Ivermectin (oral) zurückbilden.

Methoden: Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte durch aktive Suche von Patienten in einem typischen Slum in Fortaleza im Bundesstaat Ceará (Nordost-Brasilien). Die Skabies wurde durch Dermatoskopie, Hautgeschabsel und Klebestreifentest diagnostiziert. Die Patienten wurden mit Ivermectin behandelt (oral 200 mg/kg, Wiederholung nach 7 Tagen). Nach 7 und 14 Tagen wurden Juckreiz und Schlafstörungen mit Hilfe von visuellen Ordinalskalen evaluiert und der Therapieerfolg ermittelt.

Ergebnisse: Es wurden 109 Patienten in die Studie aufgenommen. Alle Patienten klagten über Juckreiz und 87,2% über juckreizbedingte Schlafstörungen. In 42,3% der Fälle gaben die Patienten moderat bis starken Juckreiz und in 42,1% moderat bis starke Schlafstörungen an. Der Juckreiz war 7 Tage nach der ersten Dosis von Ivermectin bei 33,0% der Patienten und nach 14 Tagen nur noch bei 24,2% vorhanden (beide p<0,0001). Bei der ersten Nachkontrolle gaben 12,8% der Patienten und bei der zweiten nur noch 5,3% einen moderaten bis starken Juckreiz an (beide p<0,0001). Moderate bis starke Schlafstörungen gingen auf 8,1% bei der ersten und auf 5,6% bei der zweiten Nachuntersuchung zurück (p Werte <0,0001).

Schlussfolgerungen: Durch die Therapie mit Ivermectin gehen Juckreiz und Schlafstörungen innerhalb von 14 Tagen signifikant zurück.