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Der diagnostische Wert der PCR direkt aus färberisch negativen, aber kulturell positiven Materialien bei verschiedenen Formen der Tuberkulose
The diagnostic value of PCR direct from smear negative but culture-positive samples in different manifestations of tuberculosis
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2010 |
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Einleitung: Die PCR wird routinemäßig zur sofortigen Speziesbestimmung beim Nachweis säurefester Stäbchen verwendet. Der diagnostische Wert der PCR direkt in der Tuberkulosediagnostik aus Materialien, die färberisch negativ ausfallen, ist aber nach wie vor unsicher.
Methode: Retrospektiv wurden alle Ergebnisse der PCR direkt aus färberisch negativen, aber kulturell positiven Proben (M. tuberculosis) ausgewertet, die seit dem 1.1.08 im mikrobiologischen Labor, das der Lungenklinik Heckeshorn angeschlossen ist, bestimmt wurden.
Ergebnisse: 62 Proben konnten ausgewertet werden, von denen die PCR direkt in 38 Proben positiv und in 24 Proben negativ ausfielen. Aus Sputum (n=17) und Magensaft (n=3) fiel die PCR direkt in 80% der Proben positiv aus. Aus bronchoskopisch gewonnenen Materialien (n=20; bronchoalveoläre Lavage, Bronchialabsaugung) waren hingegen nur 55% der Proben PCR direkt positiv, aus extrapulmonalen Materialien (n=23; Pleura, Weichteilproben, Liquor, Lymphknoten, Gelenken, Knochen) war das Ergebnis der PCR direkt in nur 52% der Proben positiv.
Schlussfolgerung: Die PCR direkt ist keine zuverlässige Methode zur schnellen Diagnostik keimarmer Verlaufsformen der Tuberkulose.