Artikel
Diagnostik des Burnout-Syndroms – ein HTA-Bericht
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. März 2011 |
---|
Gliederung
Abstract
Burnout ist eine gesellschaftliche Realität und wird im niedergelassenen Bereich und in der Klinik diagnostiziert. Die Angaben zur Prävalenz des Burnout reichen von bundesweit etwa neun Millionen Menschen bis zur Aussage, dass jeder vierte Bundespolizist an Burnout leidet.
Unter Burnout wird häufig ein arbeitsbezogenes Syndrom verstanden, das sich aus den Dimensionen emotionale Erschöpfung und einer verminderten Leistungsfähigkeit bildet. Es hängt mit arbeitsbezogenem Stress, dem Ausmaß der beruflichen Zufriedenheit und Persönlichkeitsfaktoren zusammen. Faktisch existiert jedoch keine einheitliche, standardisierte, allgemeingültige Definition. Zur Differentialdiagnostik liegen nur Symptomkataloge mit hohem Allgemeinheitsgrad vor. Im ICD-10 wird Burnout als Ziffer Z 73.0 (Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung) geführt.
Die verfügbaren Fragebogen zur Messung eines Burnout haben keine krankheitsdiagnostische Qualität.
Es ist zu beobachten, dass Ausweichdiagnosen gestellt werden, um Patienten mit Erschöpfungssyndromen behandeln zu können.
Da Burnout ein Phänomen von erheblicher Prävalenz zu sein scheint und eine erhebliche Kostenrelevanz hat, wird die Durchführung einer hochwertigen Kohortenstudie mit multimodalen Erhebungs-/Diagnose-Instrumenten und mehreren Follow-ups empfohlen, um über den Krankheitswert von Burnout Klarheit zu gewinnen.