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29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL ® - Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

23. bis 25.11.2005, Berlin

Arterial pressure at rest and during exercise in children

Ruhe- und Belastungsblutdruck bei Kindern

Meeting Abstract

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  • R.G. Ketelhut - Humboldt Universität zu Berlin (Berlin, D)
  • Ö. Akman - Humboldt Universität zu Berlin (Berlin, D)

Hypertonie 2005. 29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Berlin, 23.-25.11.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc05hochP72

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hoch2005/05hoch072.shtml

Veröffentlicht: 8. August 2006

© 2006 Ketelhut et al.
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Gliederung

Text

Einleitung:

Selbst bei Kindern findet man zunehmend häufiger erhöhte Blutdrücke. Eine alleinige Messung des Blutdrucks unter Ruhebedingungen ist jedoch nur schlecht reproduzierbar und erschwert dadurch häufig die Einschätzbarkeit des Blutdrucks. Daher sollte in einer Studie an Kindern im Einschulungsalter der Blutdruck (BD) sowohl in Ruhe als auch während ergometrischer Belastung untersucht werden. Zugleich sollten Normwerte für den BD bei Belastung, entsprechend der Definition für Erwachsene, für diese Altersgruppe erstellt werden.

Methodik:

Bei 180 Kindern im Alter von 6.4±0.5 Jahren mit einem mittleren Body-Mass-Index (BMI) von 15.8±1.8 wurde der BD sowohl in Ruhe (Mittelwert aus 2 Messungen), während Ergometrie (2 Minuten 25 Watt, sitzend) sowie in der Erholungsphase gemessen.

Ergebnisse:

Der mittlere BD in Ruhe betrug 100±10.3 / 68.4±8.1 mmHg. Unter Berücksichtigung eines oberen Grenzwertes von 115/75 mmHg für diese Altersgruppe wären bereits 34 Kinder (16.8%) als hyperton einzustufen. Während der Ergometrie ergab sich für diese Altersstufe ein Mittelwert am Ende der Belastung von 125±13.4 / 74±8.4 mmHg. Die Herzfrequenz betrug dabei 155.4±22.3 Schläge / Minute und korrellierte signifikant (p<0.001) mit dem BD bei Belastung. Unter Berücksichtigung eines oberen Grenzwertes von 140/85 mmHg (Mittelwert + Standardabweichung) wären 31 Kinder (17.2%) als belastungspositiv einzustufen. In der 3. Erholungsminute betrug der BD 101.7±12 / 67.2±7.1 mmHg, womit der Ausgangswert in Ruhe vor Belastung erreicht wurde. Bei 21 Kindern war sowohl der BD in Ruhe als auch während der Belastung erhöht. Zugleich zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen dem BMI und dem systolischen (p<0.001) und diastolischen (p<0.05) Belastungs- BD und der HF. 14% der Kinder waren übergewichtig bzw. adipös.

Schlussfolgerung:

Schon bei Kindern im Einschulungsalter sind zunehmend häufiger erhöhte Blutdrücke nachweisbar. Dabei zeigt sich bereits in diesem jungen Alter ein Zusammenhang zwischen der Körpermasse und dem Blutdruckverhalten bei Belastung. Wie bei Erwachsenen eignet sich auch bei Kindern eine standardisierte Belastungsuntersuchung unter Berücksichtigung altersentsprechender Normwerte zur Risikostratifizierung gesundheitlich gefährdeter Kinder.