gms | German Medical Science

95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

16. - 17.09.2011, Heidelberg

Primäres Cholesteatom bei 66-jährigem Patienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Heidelberg, 16.-17.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnosw23

doi: 10.3205/11hnosw23, urn:nbn:de:0183-11hnosw234

Veröffentlicht: 11. Juli 2011

© 2011 Striedter et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Für die Enstehung des Cholesteatoms bestehen unterschiedliche Theorien. Eine besagt, dass der durch eine Funktionsstörung der Tuba Eustachii hervorgerufene Unterdruck im Mittelohr die Ausbildung eines Cholesteatoms hervorruft. Weitere Theorien sind das Einwachsen von Epithel durch eine Perforation (Immigrationstheorie), die Versprengung von Epithelkeimen (kongenitales Cholesteatom), der Implantationstumor (z.B. nach Tympanoplastik) und die Metaplasie des Mittelohrepithels.

Methoden: Ein 66-jähriger Patient stellte sich mit einer progredienten Schalleitungsschwerhörigkeit rechts vor. Es bestanden Ohrenschmerzen seit vier Monaten. Der Untersuchungsbefund zeigte bds. unauffällige Trommelfelle. Hinter dem rechten Trommelfell schimmerte ein bläulich imponierender Tumor. Im CT des Felsenbeines zeigte sich eine weichteildichter Prozess im Epitympanon mit knöcherner Destruktion des Tegmen tympani und Verschattung des Mastoids.

Ergebnisse: Bei der Operation zeigte sich ein cholesteringranulomatöses Gewebe epitympanal und mastoidal mit einer knöchernen Destruktion des Tegmen tympani. Die Dura war dort in den entzündlichen Prozess flächig infiltriert. Die Kette war epitympanal arrodiert. Im Antrum stellte sich ein Cholesteatomsack dar, ohne eine Verbindung zum völlig intakten Trommelfell.

Schlussfolgerung: Offensichtlich liegt im vorliegenden Fall eine primäres Cholesteatom vor, dessen Genese dikutiert wird. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters erscheint einzig die Metaplasie des Mittelohrepithels wahrscheinlich.