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Der retroaurikuläre Zugang zur Regio colli lateralis
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Veröffentlicht: | 11. Juli 2011 |
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Hintergrund: Der Wunsch vieler Patienten, bei einer notwendigen Operation im Kopf-Hals-Bereich möglichst keine oder zumindest nur wenig sichtbare Folgen zurück zu behalten ist verständlich. Bei den meisten Operationsindikationen stehen kosmetische Aspekte hinter den Kriterien chirurgischer Sicherheit zurück. Inwieweit ein guter Kompromiss zwischen geforderter chirurgischer Sicherheit und postoperativem Aussehen zu schließen ist, war Anstoß für die Entwicklung unseres Zugangsweges.
Methoden: Wir zeigen an einer Zahl von Fallbeispielen einen fast nicht sichtbaren Zugang zur Regio colli lateralis. Es wurden Überschussfehlbildungen (laterale Halszysten), Tumore des caudalen Parotispols und diagnostische Explorationen bei Lymphknotenvergrößerungen mit dem Zugang operiert. Besonderheiten ergaben sich zunächst aus der ungewohnten Sicht auf die Topographie des lateralen Halses. Es zeigte sich, dass auch die Level Ib, II und III sowie die Gegend um den N. accessorius und um das Foramen jugulare gut explorierbar sind.
Ergebnisse: Bei über 25 Fällen konnten die zumeist benignen Raumforderungen vollständig entfernt werden, Konversionen zu konventionellen Schnittführungen am seitlichen Hals waren nicht notwendig.
Schlussfolgerung: Für den Patienten ist die nicht sichtbare Narbe das herausragende Merkmal. Die postoperativen Störungen sind den Zugangswegen zur Parotis oder den Schnittführungen zur funktionellen Neck dissection ähnlich. Für die Entfernung lateraler Halszysten benutzen wir inzwischen ausschließlich den retroaurikulären Zugang. Überdurchschnittliche Operationszeitverlängerungen oder schwerwiegende intra- und/oder postoperative Komplikationen haben wir bisher nicht beobachtet.