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95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

16. - 17.09.2011, Heidelberg

Analyse der zellulären Antwort von Plattenepithelkarzinomen nach kombinierter Strahlen-/Antivaskulärer Therapie im Mausmodell

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jürgen Brieger - HNO Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Kai Fruth - HNO Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Yunus Oxcu - HNO Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • author Wolf Mann - HNO Klinik Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Heidelberg, 16.-17.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnosw03

doi: 10.3205/11hnosw03, urn:nbn:de:0183-11hnosw034

Veröffentlicht: 11. Juli 2011

© 2011 Brieger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Kombinierte Therapien bestehend aus antiangiogen aktiven Substanzen und Bestrahlung könnten therapeutische Vorteile bringen. Über mögliche Wirkungen, die den Behandlungserfolg beeinträchtigen ist allerdings wenig bekannt. Im vorliegenden Experiment analysierten wir daher die kombinierte Applikation eines vascular endothelial growth factor (VEGF)-Antikörpers und fraktionierter Bestrahlung im Mausmodell.

Methoden: In Nacktmäusen induzierten wir subcutane Tumoren und bestrahlten diese fraktioniert (5x4Gy). Vor jeder Bestrahlung wurde den Tieren ein monoklonaler antiVEGF-Antikörper i.p. verabreicht. 3 Tage nach Abschluss der letzten Bestrahlung wurden die Tumoren entnommen und immunohistochemisch analysiert.

Ergebnisse: Unter Bestrahlung alleine beobachteten wir erhöhte Apoptoseraten und erniedrigte proliferative Indices, was der Erwartung entsprach, sowie deutlich erhöhte Mengen des zytoprotektiv und proangiogen wirkenden VEGF. Bei zusätzlicher Gabe des VEGF-Antikörpers fanden wir reduzierte Mengen VEGF, allerdings auch verglichen zur Radiatio alleine deutlich erhöhte Mengen des basic fibroblast growth factors (bFGF). Ebenfalls unerwartet war die deutlich erhöhte proliferative Aktivität in der Kombinationstherapiegruppe.

Schlussfolgerung: Dass nach Bestrahlung freigesetzte VEGF steht möglicherweise einer optimalen Bestrahlungswirkung entgegen. Der Einsatz von VEGF-Antikörpern reduziert zwar das freie VEGF, geht aber mit der Freisetzung von bFGF einher. Die beobachtete erhöhte proliferative Aktivität bei kombinierter Behandlung könnte damit erklärt werden. Die zellulären Antworten müssen noch detaillierter untersucht und ggf. multiple Proteine und Signalwege beeinflusst werden, um moderne kombinierte Therapiekonzepte erfolgreich einsetzen zu können.