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95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

16. - 17.09.2011, Heidelberg

Narrow Band Imaging im Follow-Up bei Larynx-Karzinomen

Meeting Abstract

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Heidelberg, 16.-17.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnosw02

doi: 10.3205/11hnosw02, urn:nbn:de:0183-11hnosw021

Veröffentlicht: 11. Juli 2011

© 2011 Bier et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die regelmäßige Verlaufskontrolle bei therapierten glottischen Larnyxkarzinomen ist essentiell für die Früherkennung von Rezidiven, und somit ein wesentlicher Faktor in der Bestimmung des krankheitsfreien Überlebens. Schwierig ist jedoch bisher die suffiziente Differenzierung zwischen postoperativer Narbenbildung und Leukoplakien als Zeichen einer beginnenden Rezidivbildung. Hierbei erweist sich die Technik des Narrow Band Imaging als wegweisende Hilfestellung. Zum Einsatz kommt Licht einer bestimmten Wellenlänge, die es ermöglicht, Neovaskularisationen und topische Schleimhautveränderungen im Gegensatz zu Weißlicht nicht nur wesentlich einfacher zu differenzieren, sondern auch frühzeitiger zu detektieren.

Methoden: Untersucht wurde eine Kohorte von 30 Patienten mit Zustand nach glottischem Larynxkarzinom. Es erfolgte die Auswertung der Verlaufskontrolle im Rahmen der routinemäßigen ambulanten Tumornachsorge. Zum Einsatz kam neben der etablierten flexiblen Endoskopie mit Weißlicht die Technik des Narrow Band Imaging. Es handelte sich um Patienten mit Stadium T1 bis T3, sowie mit Zustand nach Operation und mit oder ohne adjuvanter Radiotherapie/Radiochemotherapie, oder alleiniger primärer Radiochemotherpapie. In der vorliegenden Vergleichsstudie sollte der Frage nachgegangen werden, inwieweit die NBI-Technik die Schleimhaut-Differenzierung vereinfacht, und somit einen Vorteil gegenüber etablierten Techniken aufweist.

Ergebnisse: Bei allen 30 Patienten war prinzipiell eine bessere Schleimhautdifferenzierung mit dem Einsatz der NBI-Technik gegenüber der Weißlichttechnik gegeben. Kritisch muss jedoch angemerkt werden, dass bei Patienten mit Zustand nach Radiotherapie dieser Vorteil nicht immer gegeben war. Hier muss berücksichtigt werden, dass es im Rahmen der konsekutiven Verminderung der Speichelbildung häufig zu einer vermehrten, störenden Borkenbildung auch im Bereich der Glottisebene kommt.

Schlussfolgerung: Die NBI-Technik erweist sich insgesamt als unterstützende Technik im Rahmen der regelmäßigen posttherapeutischen Verlaufskontrolle bei glottischen Larynxkarzinomen. Vorteile sind die leichtere Differenzierung von unklaren Schleimhautbefunden, wie Hyper- oder Neovaskularisationen und anderen topischen Schleimhautveränderungen (z.B. Leukoplakien). Schwierig wird die Beurteilung jedoch bei Patienten mit ausgeprägter Borkenbildung im Rahmen einer stattgehabten Radiotherapie. Ein Vergleich mit Weißlicht ist indiziert.


Literatur

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