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94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

17. - 18.09.2010, Eltville im Rheingau

Audiologische Untersuchungsergebnisse, Diagnosestellung und Therapie von Cholesteatomen im Kindesalter

Vortrag

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  • Friedrich Lissek - Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof, HNO-Abteilung, Koblenz, Deutschland
  • E. Savvas - Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof, HNO-Abteilung, Koblenz, Deutschland
  • corresponding author J. Maurer - Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof, HNO-Abteilung, Koblenz, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eltville im Rheingau, 17.-18.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnosw18

doi: 10.3205/10hnosw18, urn:nbn:de:0183-10hnosw189

Veröffentlicht: 2. August 2010

© 2010 Lissek et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Cholesteatome im Kindesalter werden häufig spät diagnostiziert, da es keine charakteristischen Beschwerden gibt, die in jedem Fall direkt eine Unterscheidung von anderen entzündlichen Ohrerkranken erlauben, und da die klinische Befunderhebung besonders bei jüngeren Kindern oft schwierig ist.

Methoden: Bei 51 in den letzten 4 Jahren primär operierten Kindern mit Cholesteatomen wurden Symptomatik, klinische und audiologische Befunde sowie Behandlungsergebnisse erfasst.

Ergebnisse: Operationsindikation bei 2 Kindern war die pädiatrische Diagnose einer otogenen Meningitis. Bei 1 Kind war das Cholesteatom bereits in die hintere Schädelgrube durchgebrochen und war Ursache eines Abszesses. Bei 4 Kindern ergab sich die Diagnose im Rahmen einer jeweils notfallmäßig zunächst wegen des Verdachtes auf akute Mastoiditis durchgeführten Operation. Bei 3 Kindern wurde die Diagnose im Rahmen einer eigentlich geplanten Paracentese erst gestellt. Bei weiteren 3 Kindern wurde anhand der Befunde ein Cholesteatom vermutet und durch eine Ohrinspektion mit oder ohne Paracentese bestätigt. Nur bei den übrigen 38 Kindern stand die Diagnose Cholesteatom klinisch bereits vor Operationsbeginn sicher fest bzw. musste nicht im Rahmen einer Notfallbehandlung gestellt werden.

Schlussfolgerungen: Insgesamt zeigte sich, dass bei jüngeren Kindern mehr unerwartete und notfallmäßige Diagnosestellungen erfolgten als bei älteren Kindern und dass bei diesen Kindern die Ausbreitung eher weiter fortgeschritten war. Anamnestisch angegebene Hörstörungen und audiologische Befunde waren bei der Differential-Diagnostik nicht richtungsweisend. Die operativen therapeutischen Maßnahmen richten sich hauptsächlich nach den intraoperativ vorliegenden Befunden.