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94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

17. - 18.09.2010, Eltville im Rheingau

Fortsetzung der SIT nach Intervallüberschreitung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Roland Jacob - BWZK, Koblenz, Deutschland
  • Jörg Nebel - BWZK, Koblenz, Deutschland
  • Sandra Schmidt - BWZK, Koblenz, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 94. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Eltville im Rheingau, 17.-18.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnosw12

doi: 10.3205/10hnosw12, urn:nbn:de:0183-10hnosw125

Veröffentlicht: 2. August 2010

© 2010 Jacob et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Gemäß den „Empfehlungen zur praktischen Durchführung der spezifischen Immuntherapie mit Allergenen“ (AWMF Leitlinie 2002) soll bei einer Intervallüberschreitung von mehr als 6 Wochen zu der vorausgegangenen Injektion die folgende Injektion um mindestens eine Stufe herabgesetzt werden. Bei längeren Zeitintervallen ist entsprechend um mehrere Stufen herabzusetzen bis hin zum Neubeginn der SCIT.

Seit 2006 wird bei uns die „Ultra-Rush SCIT nach dem Koblenzer Schema“ durchgeführt. Hierbei werden an einem Tag 3 Injektionen bis zur Maximaldosierung verabreicht. Die Verträglichkeit als auch die Patienten-Befragung bescheinigen die Sicherheit dieser Methode. Hieraus ergibt sich die Frage, ob dieses Verfahren nicht auch nach Intervallüberschreitung angewendet werden kann.

Material und Methode: Seit Juli 2009 wurden 50 Patienten (18 bis 75 Jahre) nach Intervallüberschreitung durch eine Wiederaufsättigung (20 Gräser, 20 Birke und Bäume, 10 Hausstaubmilbe) behandlet. Zunächst wurden nur Patienten wiederaufgesättigt, die bereits eine Schnellaufsättigung erfahren hatten.

Die Intervallüberschreitung lag zwischen 2 und 4 Monate.

Die Wiederaufsättigung wurde nach folgendem Aufdosierungsschema durchgeführt: 30% der Erhaltungsdosis, anschließend 70% der Erhaltungsdosis im Abstand von durchschnittlich 40 Minuten, anschließend eine 30 minütige Überwachung. Danach Fortsetzung im Monatsrhythmus.

Ergebnisse: Alle 50 Patienten erhielten die komplette Wiederaufsättigung, somit kumulativ 100% der Erhaltungsdosis an einem Tag. Es traten keine lokalen oder systemischen Nebenwirkungen auf.

Schlussfolgerung: Unser Ultra-Rush SCIT nach dem Koblenzer Schema hat bereits gezeigt, dass eine Überkumulation mit einem Allergoid zu keinen lokalen oder systemischen Reaktionen führt. Die schnelle Wieder-Aufsättigung eignet sich damit zur Fortführung der Behandlung bei Patienten mit Intervallüberschreitung zur vorangegangenen Injektion unabhängig vom Zeitintervall.