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93. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

17. - 19.09.2009, Neu-Ulm

Koinzidenz von Stimmfistelerweiterungen und supraösophagealem Reflux bei Patienten nach stimmprothetischer Versorgung bei Laryngektomie

Coincidence of fistula enlargement and supra-oesophageal reflux in patients after laryngectomy and prosthetic voice restoration

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Kai Johannes Lorenz - HNO-Klinik, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland
  • Laura Grieser - HNO-Klinik, BWK Ulm, Ulm, Deutschland
  • Theresa Ehrhart - HNO-Klinik, BWK Ulm, Ulm, Deutschland
  • Daniela Pfaue - HNO-Klinik, BWK Ulm, Ulm, Deutschland
  • Heinz Maier - HNO-Klinik, BWK Ulm, Ulm, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 93. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neu-Ulm, 17.-19.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnosw20

doi: 10.3205/09hnosw20, urn:nbn:de:0183-09hnosw200

Veröffentlicht: 10. September 2009

© 2009 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Prospektive Studie zum Zusammenhang zwischen rezidivierende periprothetische Leckage der Stimmfistel nach Laryngektomie und erhöhter Inzidenz eines supraösophagealen Refluxes.

Patienten und Methoden: In zwei Gruppen (Gruppe A: 16 Patienten mit periprothetischen Leckagen, Gruppe B: 32 Patienten ohne periprothetische Leckage), erfolgte mittels 2-Kanal-24h-pH-Metrie die Objektivierung der Refluxerkrankung. Zusätzliche Risikoanalyse für das Auftreten von Stimmfistelerweiterungen in Abhängigkeit von einer Refluxerkrankung sowie einer postoperativen Strahlentherapie.

Ergebnisse: In der Patientengruppe A wiesen 100% der Patienten pathologische Refluxereignisse auf (414,8 supraösophageale Refluxereeignisse, RAI 419,5 (±212,45), DeMeester-Score 104,4 (± 21,3).

In der Patientengruppe B fanden sich bei nur 50% der Patienten einen pathologischen Reflux (112,8 supraösophageale Refluxe, RAI 146,9 (±40,4), DeMeester-Score 42,9 (±11,8).

Das relative Risiko für das Auftreten von Stimmfistelerweiterungen ist bei vorhandenem Reflux um das 1,8–2,3-fache erhöht. Durch eine postoperative Strahlentherapie wurde das Risiko für Stimmfistelerweiterungen nicht erhöht (RR: 0,75–0,93).

Schlussfolgerung: Bei Patienten, die eine rezidivierende periprothetische Leckage im Bereich des Stimmshunts aufweisen, finden sich signifikant häufiger supraösophageale Refluxereignisse. Hier empfiehlt sich als prophylaktische Therapie die Gabe von Protonenpumpeninhibitoren.