gms | German Medical Science

93. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

17. - 19.09.2009, Neu-Ulm

Elektrisch evozierte cortikale auditorische Potenziale bei Cochlear Implant Patienten während der Erstanpassung

Vortrag

Suche in Medline nach

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 93. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neu-Ulm, 17.-19.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnosw08

doi: 10.3205/09hnosw08, urn:nbn:de:0183-09hnosw080

Veröffentlicht: 10. September 2009

© 2009 Danilkina et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Cortikale auditorisch evozierte Potentiale (CAEP) bei CI-Patienten variieren und korrelieren mit der Sprachverständlichkeit. Ihre Komponenten werden als Indizes der Detektion des (N1P2-Komplex) als auch der Veränderungen im Stimulus (Acoustic Change Complex, ACC) angesehen. Ziel unserer Studie war es, CAEP, evoziert durch direkte Stimulation einzelner Implantatelektroden, und ihre Veränderungen während der Erstanpassung zu beschreiben.

Methoden: Es wurden 16 CI-Patienten untersucht. Ein basales, ein mediales und ein apikales Elektrodenpaar wurden lautheitsbalanciert stimuliert. Die Messungen wurden täglich in der Erstanpassungswoche und einmal nach mindestens zwei Monaten durchgeführt. Die an Position Cz registrierten CAEP wurden direkt miteinander verglichen. Eine mögliche Hemisphärenasymmetrie wurde an Hand der Elektroden F3, F4, C3 und C4 untersucht.

Ergebnisse: Die Latenzen und die Inter-Peak-Amplituden der beiden Komplexe verändern sich im Laufe des Beobachtungszeitraumes nicht signifikant.

Es ist keine signifikante Hemisphärenasymmetrie beobachtbar.

Die Detektierbarkeit des ACCs nimmt im Beobachtungszeitraum tendenziell für alle 3 CI-Elektrodenpaare zu. Apikal ist die Detektierbarkeit höher als basal.

Schlussfolgerung: Während der Erstanpassung unterscheiden die meisten Patienten benachbarte Elektroden und das räumliche Auflösungsvermögen verbessert sich tendenziell, was sich elektrophysiologisch durch den Nachweis des ACC objektivieren lässt.


Literatur

1.
Martin BA. Can the Acoustic Change Complex be Recorded in an Individual with a Cochlear implant? Separating Neural Responses from Cochlear implant Artefact. J Am Acad Audiol. 2007;18:126-40.
2.
Firszt JB. Chambers RD, Kraus N. Neurophysiology of Cochlear Implant Users II: Comparison Among Speech Perception, Dynamic Range, and Physiological Measures. Ear Hear. 2002;23:516-31.
3.
Ostroff JJ, Martin BA, Boothroyd A. Cortical evoked responses to spectral change with a syllable. Ear Hear. 1998;19:290-7.