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92. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

26. - 27.09.2008, Neckarsulm

Klinisch-anamnestische Kriterien eines Obstruktiven Schlafapnoesyndroms (OSAS) im Hinblick auf den Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI)

Vortrag

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Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 92. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neckarsulm, 26.-27.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnosw33

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnosw2008/08hnosw33.shtml

Veröffentlicht: 19. September 2008

© 2008 Selivanova et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Vorliegen einer Obstruktiven Schlafapnoe (OSAS) wird über die Häufigkeit der Atmungsstörungen und die Symptomatik definiert. Nach den Kriterien der Internationalen Klassifikation der Schlafstörungen liegt ein OSAS vor, wenn mindestens fünf Atmungsstörungen pro Schlafstunde bei einem Patienten mit den Symptomen des nicht erholsamen Schlafs auftreten oder wenn mindestens 15 Atmungsstörungen pro Schlafstunde bei einem asymptomatischen Patienten erkannt werden.

Wann besteht aber ein Verdacht auf ein OSAS, wenn der Patient sich zum ersten Mal in der Praxis vorstellt? Anhand welcher Kriterien sollen wir den Patienten ins Schlaflabor überweisen?

Ziele dieser Studie waren, die verschiedenen klinisch-anamnestischen Kriterien eines OSAS zu erfassen und mit den polysomnographischen Daten im Hinblick auf den Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) zu vergleichen. Des weiteren sollte eine Korrelation zwischen dem Epworth Sleepiness Scale (ESS) und dem AHI aufgezeigt werden.

Methoden: Die Studie basierte auf den klinischen und anamnestischen Befunden von 50 Patienten, die an zwei aufeinander folgenden Nächten einer Polysomnographie (PSG) unterzogen wurden. Zuerst wurden die Patienten aufgefordert, Angaben über die Intensität ihrer Tagesmüdigkeit zu machen. Zusätzlich wurden Verhaltensmuster wie Alkoholkonsum und Rauchen erfasst. Verschiedene individuelle Merkmale wie Übergewicht, Einengung der pharyngealen Atemwege, Geschlecht und Alter wurden berücksichtigt.

Ergebnisse: Es konnten zwar klinisch-anamnestische Hinweise gefunden werden, die auf ein OSAS hindeuten, die Angaben der Patienten im ESS korrelierten aber nicht mit dem in der Polysomnographie gemessenen AHI.

Schlussfolgerung: Aufgrund der subjektiven Einschätzung der Tagesmüdigkeit mittels des ESS durch die Patienten kann die tatsächliche Höhe des AHI und damit auch die Diagnose eines OSAS nicht gestellt werden. Die Synopse der HNO-ärztlichen Befunde erlaubt aber dennoch die Verdachtsdiagnose eines OSAS.