gms | German Medical Science

92. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

26. - 27.09.2008, Neckarsulm

Der Einsatz freier und gestielter Transplantate zur Pharynx-Rekonstruktion

Vortrag

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Klaus Schneider - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, HNO-Klinik, Stuttgart, Deutschland
  • author Christian Sittel - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, HNO-Klinik, Stuttgart, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 92. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Neckarsulm, 26.-27.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnosw32

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnosw2008/08hnosw32.shtml

Veröffentlicht: 19. September 2008

© 2008 Schneider et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Pharynxdefekte nach Laryngektomie und Pharynxteilresektion erfordern einen ausreichenden Gewebeersatz, um die Schluckfunktion zu erhalten. Die besten Ergebnisse können erzielt werden, wenn die Rekonstruktion im Rahmen des Primäreingriffs erfolgt. Ausgedehnte Vernarbungen nach Tumorresektion ohne Primär-Rekonstruktion sowie die Folgen der postoperativen Radiochemotherapie können massive narbige Strikturen im Neopharynx-Bereich hinterlassen. Die Lebensqualität der Patienten wird so erheblich eingeschränkt.

Zur Pharynx-Rekonstruktion stehen vorwiegend der mikrovaskulär reanastomosierte Unterarmlappen sowie der Pectoralis-major-Lappen zur Verfügung. In Einzelfällen können frei transplantierte Jejunum-Segmente indiziert sein.

Der Radialislappen eignet sich gut für die Primär-Rekonstruktion. Die Folgen von Neck dissection und Radiatio veschlechtern allerdings die Bedingungen für die sekundäre Rekonstruktion aufgrund des verschlechterten Gefäßstatus im Halsbereich. Hier bietet der gestielte musculocutane Pectoralis-major-Lappen Vorteile. Er kommt als patch oder als vollständiges Rohr zur Anwendung.

In der vorliegenden retrospektiven Untersuchung wurden zwei Fälle sekundär rekonstruiert, einmal durch einen Unterarmlappen, im anderen Fall durch einen Pectoralis-major-Lappen.

In drei Fällen erfolgte die quere Resektion eines Rezidivs bzw. Zweit-Carcinoms im Bereich des Hypopharynx nach Laryngektomie und postoperativer RT. Die Rekonstruktion wurde in allen drei Fällen mittels Pectoralis-major-Lappen durchgeführt.

In vier Fällen einer primären Rekonstruktion kam dreimal der Unterarm-Lappen zum Einsatz, in einem Fall ein mikrovaskulär reanastomosiertes Jejunum-Segment.

Anhand der genannten Fälle sollen die mittelfristigen Resultate sowie Vor- und Nachteile der genannten Transplantate diskutiert werden.