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Wie und wo sterben Patienten mit inkurablen HNO-Karzinomen?
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Wissenschaftliche Publikationen von Patienten mit Karzinomen in Mundhöhle, Larynx und Pharynx beziehen sich i.d.R. auf neue Therapieansätze und -erfolge, die in Zusammenhang mit einer kurativ ausgerichteten Medizin stehen. Obwohl auch heute die Hälfte dieser Patienten per se nicht heilbar ist, sind Berichte über die Zeit ab Feststellung der Inkurabilität selten. Die aktuelle Diskussion über die Legalisierung des assistierten Suizids bei lebensverkürzenden Erkrankungen rückt die Forderung nach Verbesserung der Palliativmedizin in den Fokus.
Methode: In Sachsen-Anhalt sind jährlich ca. 30000 Sterbefälle zu verzeichnen. Neben stationären Hospizen in Magdeburg, Halle, Quedlinburg, Stendal und Dessau (insges. 49 Betten) gibt es die Allgemeine Ambulante Palliativversorgung (AAPV) sowie die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV), die palliative Pflege, palliativ-medizinische Therapie und Sterbebegleitung bieten. Sie dienen dem Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen. Der Sterbeort und die Umstände in der Sterbephase von HNO-Karzinompatienten sollten für das Jahr 2013 geprüft werden.
Ergebnis: 2013 starben in Sachsen-Anhalt 416 Menschen an der Diagnose ICD C00-C14, C32, wobei das männliche Geschlecht mit 88% überwog. Ca. 60% verstarben im Krankenhaus, 32% zuhause, 6% im Pflegeheim und 2% im Hospiz. Da der letzte Lebensabschnitt durch gravierende Beeinträchtigungen der Atmung und des Schluckens, durch äußerlich sichtbares Tumorwachstum sowie durch Schmerzen charakterist war, war die Palliativversorgung nicht zufriedenstellend.
Schlussfolgerung: Die Bedarfsplanung für stationäre Hospize muss sich zeitnah an den aktuellen Sterbefällen orientieren.
Unterstützt durch: Gesundheitsamt Magdeburg
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.