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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Die akute Epiglottitis – eine lebensbedrohliche Erkrankung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sylvia Graß - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover
  • Meike Ricke - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod020

doi: 10.3205/15hnod020, urn:nbn:de:0183-15hnod0200

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Graß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die akute Epiglottitis (AE) ist eine seltene, perakut verlaufende lebensbedrohliche Erkrankung des Kindes- und Erwachsenenalters. Es handelt sich dabei um eine vorwiegend bakterielle Entzündung des Kehldeckels. Die Letalität der akuten Epiglottitis in Deutschland wird mit 5-10% angegeben, sodass der richtigen Therapiestrategie eine entscheidende Bedeutung zukommt.

Methoden: Es werden retrospektiv die Krankheitsverläufe von 60 erwachsenen Pat. mit einer AE betrachtet. Alle Pat. wurden stationär auf einer monitorüberwachten Station aufgenommen und erhielten eine intravenöse Antibiotikatherapie. In 32 Fällen wurde eine MLS mit Abszessentlastung durchgeführt. Die anamnestisch-klinischen, mikrobiologischen und histopathologischen sowie intraoperativen Befunde der Pat. werden miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die Beschwerden sind meist perakut einsetzend. Bei 30 Pat. zeigte sich ein Abszessgeschehen. Bei 5 Pat. ging die AE mit einem Parapharyngealabszess einher, woraus sich in einem Fall eine nekrotisierende Fasziitis entwickelte. Im Abstrich wurden überwiegend vergrünende Streptokokken nachgewiesen, Hämophilus influenzae spielte eine untergeordnete Rolle. Ein Pat. war initial reanimationspflichtig woraus ein apallisches Syndrom resultierte.

Schlussfolgerungen: Die AE kann mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehen. Es können leichte von schweren Verläufen unterschieden werden, wobei aus dem initialen klinischen Eindruck des Pat. nicht auf den Verlauf rückgeschlossen werden kann, da sich die lebensbedrohliche Atemwegsobstruktion häufig innerhalb kürzester Zeit entwickelt. Die Therapie besteht in der intensivmedizinischen Überwachung, der intravenösen Antibiotikagabe und ggf. der operativen Abszessentlastung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.