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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Pulsierender Tumor der Rachenhinterwand

Meeting Abstract

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  • corresponding author Roman Ziegler - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Klaus Scheuermann - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Klaus-Wolfgang Delank - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod753

doi: 10.3205/14hnod753, urn:nbn:de:0183-14hnod7534

Veröffentlicht: 10. Juni 2014

© 2014 Ziegler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Aberrante Verläufe der A. carotis werden in der Literatur mit einer Häufigkeit von 10% bis zu 43% angegeben. 95% dieser Verlaufsvarianten finden sich in der A. carotis interna. Klinisch bleiben diese Veränderungen in jungen Lebensjahren meist stumm und können mit zunehmendem Alter hämodynamisch relevant werden.

Patient: Ein 72-jähriger Patient stellte sich mit Dysphagie und Globusgefühl vor. Neurologische Defizite oder Dyspnoe bestanden nicht. Nebenbefundlich lagen ein Hypertonus und ein Schlafapnoesyndrom vor.

Bei der Spiegeluntersuchung imponierte ein pulsierender Tumor der Rachenhinterwand, welcher den Sinus piriformis re. und den Aditus laryngis teilweise verlegte. Auf die geplante Panendoskopie wurde bei V.a. auf eine aberrant verlaufende A. carotis bewusst verzichtet. Die durchgeführte MRT der extra- und intrakraniellen Gefäßverläufe zeigte ein ausgeprägtes Kinking der Aa. carotides communes bds. Die A. carotis communis re. verlief paramedian zwischen Rachenhinterwand und Wirbelsäule.

Schlussfolgerung: Differentialdiagnostisch muss bei Tumoren des Hypopharynx auch immer an eine Gefäßanomalie mit aberranten Gefäßverlauf der A. carotis gedacht werden um schwerwiegende Komplikationen mit letalem Ausgang bei Routineeingriffen (Panendoskopie/Tonsillektomie/Adenotomie) zu vermeiden. Tillmann et al. konnten an über 300 Präparationen nachweisen, dass Verlaufsvarianten der A. carotis lediglich im Oro- / Hypopharynx vorkommen.

Durch nicht invasive Bildgebung (Angio-CT bzw. Angio-MRT) kann die Diagnose bestätigt werden. Weitere, ggf. operative Maßnahmen sollten interdisziplinär (Radiologie/ Gefäßchirurgie) unter Berücksichtigung des Nutzen-Risiko Verhältnisses getroffen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.