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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Reduktion der Angst vor körperlichen Symptomen bei der Stichprovokation unter spezifischer Immuntherapie auf Hymenopteren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Iris-Susanne Horn - Univ.-HNO-Klinik, Leipzig
  • Robert Kromberg - Univ.-HNO-Klinik, Leipzig
  • Alexandra Meyer - Med. Psychologie/Soziologie, Leipzig
  • Andreas Dietz - Univ.-HNO-Klinik, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod073

doi: 10.3205/14hnod073, urn:nbn:de:0183-14hnod0735

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Horn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit Insektengiftallergie haben aufgrund ihrer negativen Erfahrung im Rahmen der Anaphylaxie häufig Angst vor den körperlichen Symptomen durch einen erneuten Insektenstich. Diese besteht trotz laufender spezifischer Immuntherapie (SIT).

Methode: In einer prä-post-Messung wurde die Ausprägung der Angst vor körperlichen Symptomen im Rahmen eines Insektenstiches mit dem Fragebogen zur Angst vor körperlichen Symptomen (Body Sensations Questionnaire BSQ) gemessen. Es wurden alle Patienten mit Insektengiftallergie untersucht, die sich von August bis Oktober 2013 zur Stichprovokation nach mindestens 6 Monaten laufender SIT vorstellten. Der BSQ wurde direkt vor und 24 Stunden nach der Provokation selbständig von den Patienten ausgefüllt.

Ergebnisse: Aktuell konnten 7 Patienten getestet werden. Drei Patienten zeigten vor der Stichprovokation deutlich erhöhte Angst (M=2,17). Diese Angstausprägung entspricht der anderer Angstpatienten und Patienten mit psychosomatischen Störungen. Nach vertragener Stichprovokation sank die Angstausprägung deutlich (M=1,49) und entsprach der Normalbevölkerung. Vier Patienten wiesen sowohl vor als auch nach der Stichprovokation nur geringe Angst vor körperlichen Symptomen auf (Mprä=1,16 vs. Mpost=1,19).

Der Grad der Anaphylaxie vor Beginn der SIT lag bei den Patienten mit erhöhter Angst vor der Stichprovokation (M=2,7) gering über dem der Patienten mit wenig Angst (M=1,8).

Schlussfolgerung: Die Insektenstichprovokation dient an erster Stelle der Identifizierung von Therapieversagern unter laufender SIT. Zusätzlich ließ sich jedoch nachweisen, dass sie bei Patienten mit starken Ängsten vor körperlichen Symptomen zu einer deutlichen Reduktion dieser Angst und vermutlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.