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Hypoglossus-Fazialis-Jump-Anastomose ohne Interponat: Technik und erste klinische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die favorisierte Methode zur Reanimation des Nervus facialis bei einer lang-bestehenden Parese bietet die Nervenkreuznaht. Hierbei wird der N. facialis über einen Fremdnerven-Interponat standardmäßig an den N. hypoglossus End-zu-Seit anastomosiert. Wir beschreiben hier die Technik einer modifizierten Hypoglossus-Fazialis-Jump-Anastomose (HFj-A) ohne Interponat und präsentieren die ersten klinischen Ergebnisse.
Methoden: Die Fazialisrekonstruktion wurde mit der modifizierten Methode bei 5 konsekutiven Patienten durchgeführt. Die Indikation bestand bei einer schlaffen, bis zu 3 Jahren bestehenden peripheren Fazialisparese, bei fehlender Reinnervation im Elektromyogramm, sowie bei einer normalen Hypoglossus-Funktion. Nach Mastoidektomie wurde der N. facialis peripher des Ganglion geniculi oberhalb der ovalen Nische abgesetzt und bis zur Bifurkation in der Gl. parotis neurolysiert. Der Amboß wurde unversehrt belassen. Nach der Hypoglossus-Darstellung erfolgte eine spannungsfreie End-zu-Seit Anastomose mit dem tympanalen Fazialissegment. Die klinische Evaluation umfasst die ersten 16 postoperativen Monate.
Ergebnisse: Die Fazialis-Reanimation konnte bei allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Bei der Kontrolluntersuchung 10–16 Monate postoperativ zeigte sich eine Verbesserung der Gesichtssymmetrie, sowie der willkürlichen Fazialisfunktion. Der House Brackmann Score verbesserte sich von initial 5 zu 3 (Mittelwerte). In der Tonaudiometrie zeigte sich eine zum präoperativen Ergebnis unveränderte Hörschwelle ohne Schallleitung.
Schlußfolgerung: Die modifizierte HFjA bietet bei intaktem intramastoidalen N. facialis eine sichere und erfolgreiche Technik zur Reanimation einer lang-bestehenden Fazialisparese.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.