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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Ästhetische und funktionelle Behandlung von Keloiden im Kopf-Hals-Bereich – die Anwendung von Kompressionsschienen im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes

Meeting Abstract

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  • corresponding author Alexandra Freuschle - Universitätsmedizin Mannheim HNO-Klinik, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitätsmedizin Mannheim HNO-Klinik, Mannheim
  • Johannes D. Schultz - Universitätsmedizin Mannheim HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod619

doi: 10.3205/13hnod619, urn:nbn:de:0183-13hnod6199

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Freuschle et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Keloide wachsen infiltrativ tumorähnlich und weisen ungeachtet des Therapiemodus eine hohe Rezidivrate auf. Die Rückfallrate nach der alleinigen, chirurgischen Entfernung des Keloids ist ausgesprochen hoch, so daß nur ein kombiniertes, multimodales Therapieregime einen vielversprechenden Ansatz eröffnen kann. In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde treten Keloide bevorzugt an den Ohrmuscheln auf, vor allem nach Traumatisierung wie Piercing oder Operationen.

Methodik: In der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik, Mannheim wurden im Zeitraum von Juni 2010 bis November 2012 49 Patienten durch eine minimalinvasive, chirurgische Exzision mit postoperativer, intraläsionaler Corticoid-Applikation therapiert. Hiernach folgte eine nächtliche Kompressionstherapie mittels individuell angepasster, magnetadaptierter Druckschienen für den Zeitraum von sechs Monaten. Die erforderliche fokale Kompression wird individuell titriert um zum einen Druckstellen und-nekrosen und zum anderen einem erneuten Wachstum des Benignoms vorzubeugen.

Ergebnisse: Sämtliche in der Universitäts-HNO-Klinik Mannheim mit diesem multimodalen Therapiekonzept behandelten 49 Patienten beendeten die eingeleitete Therapie. Neben cortisonbedingten Pigmentverschiebungen (6/49), reversiblen Teleangiektasien (5/49) und Wunddehiszenzen (3/49) war lediglich bei einem Patient (1/49) ein Rezidivkeloid nach Beendigung des Therapiealgorithmus nachweisbar.

Diskussion: Dieses Konzept der Kompressionsschienentherapie stellt eine fundamentale und vielversprechende Therapiesäule in der Behandlung von Keloiden im Bereich der Ohrmuschel/-läppchens dar. Das vorgestellte Schienensystem kann vom Patienten problemlos angebracht werden und eignet sich hervorragend zur kombinierten Therapie sowie zur Rezidivprophylaxe.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.