gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Impedanz und Bindegewebswachstum nach Cochlea-Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Gerrit Paasche - HNO-MHH, Hannover
  • Katharina Wuttke - HNO-MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-MHH, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - HNO-MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod487

doi: 10.3205/13hnod487, urn:nbn:de:0183-13hnod4874

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Paasche et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

In den ersten zwei bis drei Wochen nach Cochlea Implantation steigen die Widerstände (Impedanzen) der Elektrodenkontakte an, bevor sie unter dem Einfluss der elektrischen Stimulation reversibel wieder leicht absinken (Stimulationseffekt). Frühere Untersuchungen zur langfristigen Reduktion der Impedanzen durch die einmalige intraoperative Gabe von Glucocorticoiden zeigten darüber hinaus für Steroid-behandelte Patienten einen Zusammenhang zwischen der Größe des Stimulationseffektes und dem Impedanzwert ohne Stimulation.

In Zellkultur korreliert dieses Absinken der Impedanz unter elektrischer Stimulation mit dem Ablösen bzw. der Abwanderung von Zellen von den Stimulationskontakten (Newbold et al., 2006).

Um zu Überprüfen, ob dieser Mechanismus auch den im Patienten beobachteten Stimulationseffekt erklären könnte, wurden die Impedanzmessungen in allen Patientengruppen (Kontrollgruppe, Contour Elektrode (CS); CS mit intraoperativer intracochleärer Steroidgabe; Iridiumoxid beschichtete CS; CS mit Iridiumoxid und Steroidgabe) sowohl im Common Ground (CG) Modus als auch im Monopolaren (MP) Modus gemessen und ausgewertet. Im CG Modus lassen sich die Messwerte mit einer Ablösung des Bindegewebes vom Stimulationskontakt und damit verbundenem geringerem Widerstand für den Stromfluss zum benachbarten Kontakt erklären. Die fehlende Korrelation von Stimulationseffekt und Impedanz vor Stimulation kann dabei auf eine geänderte Zusammensetzung oder Dichte des Bindegewebes hindeuten. Da bei MP Stimulation der Stimulationseffekt gegenüber dem CG-Modus unbeeinflusst bleibt, der Stimulationsstrom auf Grund der Elektrodenanordnungen aber in jedem Fall durch das Bindegewebe fließen muss, scheint die Situation im Patienten wieder einmal deutlich komplexer zu sein als in der Zellkultur.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.