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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Nicht HIV-assoziiertes Kaposi-Sarkom in einem cervikalen Lymphknoten

Meeting Abstract

  • corresponding author Marek Reichenstein - Evangelisches Krankenkaus -Düsseldorf, Düsseldorf
  • Stefan Braunstein - Institut für Pathologie des Universitätsklinikums der Heinrich Heine Universitä, Düsseldorf
  • Patrick Weller - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Essen, Essen
  • Adam Kurzeja - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod163

doi: 10.3205/13hnod163, urn:nbn:de:0183-13hnod1638

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Reichenstein et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Das Kaposi-Sarkom(KS) ist die häufigste HIV-assoziierte maligne Neubildung. Die Tumorzellen entstammen dem Endothel der kleinen Gefäße von Haut und Schleimhaut. Im HNO-Bereich manifestiert es sich zumeist in der Mundhöhle. Die heute gültige Klassifizierung des KS unterscheidet neben dieser epidemischen Form noch drei weitere Varianten, die jedoch selten diagnostiziert werden: die klassische (sporadische) Form, die afrikanische (endemische) Variante und das KS bei iatrogener Immunsuppression. Charakteristisch für die klassische Form, die gehäuft bei Männern über dem 70 Lebensjahr aus Osteuropa oder dem Mittelmeerraum auftritt, ist die Erstmanifestation an der Haut der unteren Extremität, meist des Unterschenkels.

Fallbeschreibung: Wir berichten über einen 72-jährigen Mann türkischer Abstammung, der über eine seit 8 Monaten bestehende Schwellung im Bereich des linken Kieferwinkels klagte. Bei der klinischen Untersuchung fand sich links, an den kaudalen Parotispol angrenzend eine ca. 1,5 x 1,5 cm große, indolente Raumforderung, die sonographisch echoarm imponierte. Die histopathologische Untersuchung wies die Infiltrate eines KS in einem Lymphknoten nach. Das Staging ergab keine Hinweise auf weitere Manifestationen. Es bestand keine Immunsuppression. Der HIV-Test war negativ.

Schlussfolgerung: Der beschriebene Fall ist aufgrund des Ausschlusses der drei anderen Formen als das klassische (sporadische) KS einzustufen. Dafür sprechen auch die mediterrane Abstammung und das typische Alter des Patienten. Neben der charakteristischen Lokalisation an der Haut der unteren Extremität kann die klassische Form des KS auch primär die cervikalen Lymphknoten befallen und sollte insbesondere bei dieser Konstellation differentialdiagnostisch bedacht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.