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Mentale Arbeitsbelastung und Distress bei der Anwendung eines Navigationssystems in der Rhinochirurgie
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Die Indikationsstellung zum Einsatz von Navigationsgeräten reicht von der Empfehlung es bei jeder FESS einzusetzen, bis zur Meinung das Navigationsgerät nur in besonders schwierigen Rezidiv-Situationen einzusetzen. Dabei steht dem zeitaufwändigen und kostspieligen Einsatz gegenüber, dass die Navigation nur durch regelmäßige Anwendung (auch bei einfacheren Fällen) effektiv und sinnvoll eingesetzt werden kann. Weiterhin ist bisher unbeachtet geblieben wie sich der Einsatz solcher Navigationssysteme auf die zusätzliche Arbeitsbelastung im OP auswirkt. Ziel der Studie war es spezifische Stressoren bei der FESS mit und ohne bildgestütztes Assistenzsystem objektiv zu analysieren.
Material und Methoden: Vier erfahrene Nasennebenhöhlenchirurgen operierten 40 Patienten, die zur Nasennebenhöhlenoperation anstehen mit (n=20) und ohne (n=20) Navigation (VectorVision compact, BrainLab, Germany). Die gesamte Operation wurde aufgezeichnet (AIDA, Karl Storz) und der Operateur war an ein Biofeedbackgerät (NeXus10, MindMedia) angeschlossen, welches synchron die Herzfrequenz in allen Situationen der Operation maß. Es wurde erhoben, wie lange der Chirurg für die einzelnen Teilschritte des Eingriffs mit und ohne Navigation brauchte und wie belastend diese Situationen für ihn waren.
Ergebnisse: Das Aufsuchen der Stirnhöhle mit der 45° Optik war der mental schwierigste OP-Schritt, hier zeigte die Navigation eine signifikante Entlastung. In vier Fällen (20%) gab der Operateur postoperativ an, dass er gerne das Navigationsgerät verwendet hätte, es präoperativ aber nicht aufgebaut hatte, da es sich um eine vermeintlich einfache Nebenhöhle handelte.
Fazit: die Navigation wirkt mental entlastend bei regelmäßigem Einsatz.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.