gms | German Medical Science

84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Rezidivpolyposis bei ASS-Intoleranz – Therapieergebnisse der Desaktivierung als Longitudinalbeobachtung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Raphael Hausch - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod059

doi: 10.3205/13hnod059, urn:nbn:de:0183-13hnod0595

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Mühlmeier et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Der Rezidivpolyposis liegt überdurchschnittlich häufig eine ASS- bzw. NSAR-Intoleranz zu Grunde. Langzeitdaten zur kausalen Therapieform der adaptiven Desaktivierung mit ASS gibt es bislang nur in geringem Umfang.

Nach systemischer Provokationstestung mit Lysin-ASS wurden 138 Patienten mit positiver Reaktion adaptiv desaktiviert. Abhängig von den Reaktionsschwellen erfolgte eine Aufdosierung auf ASS-Mengen von 100 bis 500 mg. Zur Erfassung des Langzeitverlaufes wurden Nachuntersuchungen und -befragungen über 24 Monate im Median durchgeführt.

In der Verlaufsbeobachtung wiesen 77% eine Verbesserung der Beschwerden auf, während bei 16% keine Veränderung vorlag und 7% eine Progredienz zeigten. Die Verbesserung bezog sich dabei wesentlich auf eine Reduktion des Dauerschnupfens, der Polyposis nasi, der Nasenatmungsbehinderung und der Asthma-Symptomatik. Rezidivoperationen waren im Beobachtungszeitraum nur bei 4,2% indiziert. Die Therapieadhärenz lag nach einem Jahr bei 69% und nach 2 Jahren bei 51%.

Die adaptive Desaktivierung stellt eine effektive Rezidivprophylaxe der Polyposis nasi ohne relevante Komplikationen dar. Im zeitlichen Verlauf weist die Desaktivierung vergleichbare Compliance-Werte wie die Therapie von Bluthochdruckerkrankungen oder die spezifische Allergen-Immuntherapie auf.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.