gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Interaktionen von Metalloxid Nanopartikeln mit humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSC) in vitro

Meeting Abstract

  • corresponding author Stephan Hackenberg - HNO Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • Agmal Scherzed - HNO Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod743

doi: 10.3205/12hnod743, urn:nbn:de:0183-12hnod7439

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Hackenberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Interaktionen zwischen humanen Zellen und Titandioxid-(TiO2-) oder Zinkoxid-(ZnO-) Nanopartikeln (NP) sind trotz Einsatz dieser Stoffe in Konsumgütern nur wenig bekannt. In der vorliegenden Studie wurde die Beeinflussung funktioneller Eigenschaften von humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSC) durch TiO2- und ZnO-NP untersucht.

Methoden: Es erfolgten elektronenmikroskopische Charakterisierungen der NP, Darstellungen der Verteilung in den zellulären Kompartimenten und Untersuchungen zur Geno- sowie Zytotoxizität mit dem Comet Assay, dem MTT Test und dem LDH Test. Zudem wurden Motilität, Spheroidbildung, Oberflächenmarkerexpression und Plastizität der hMSC im Scratch Assay, der Durchflußzytometrie und in Differenzierungsansätzen analysiert.

Ergebnisse: Eine intrazelluläre Akkumulation der zytoplasmatischen TiO2- und ZnO-NP Aggregate konnte bis zu 3 Wochen nach Exposition festgestellt werden. Auch in hoher Konzentration zeigten sich keine DNA Schäden oder toxische Effekte. Die NP hatten keinen Einfluss auf die Differenzierungsfähigkeit in adipogene oder osteogene Linien. Es ergaben sich quantitative Änderungen der Expression von CD73 und CD90. Bei erhaltenem Zytoskelett zeigte sich eine dosisabhängige Beeinträchtigung der Motilität der Zellen. Die Fähigkeit zur Spheroidbildung blieb uneingeschränkt.

Schlussfolgerungen: Wesentliche funktionelle Eigenschaften von hMSC blieben nach TiO2- und ZnO-NP unbeeinflusst. Die durch Partikelakkumulation erklärbare Einschränkung der Motilität von hMSC könnte sich allerdings negativ auf Wundheilungsprozesse auswirken. Im Hinblick auf die weite Verbreitung von TiO2- und ZnO-NP sind daher Langzeitversuche zur Motilität der Zellen nach NP-Aufnahme notwendig.