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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Dezellularisierter porciner Septumknorpel – ein vielversprechendes Trägermaterial für Tissue Engineering von Knorpelgewebe

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Bermüller - HNO Klinik Uni Ulm, Ulm
  • Alexander Elsässer - HNO-Klinik Uni Ulm, Ulm
  • Silke Schwarz - HNO Klinik Uni Ulm, Ulm
  • Nicole Rotter - HNO Klinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod737

doi: 10.3205/12hnod737, urn:nbn:de:0183-12hnod7370

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Bermüller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Gewebeersatz im Kopf- Hals- Bereich erfordert Materialien, die nicht nur hochverträglich und in verschiedenen Formen erhältlich sind, sondern auch eine hohe Stabilität aufweisen. Ein mögliches Trägermaterial zur Rekonstruktion von z.B. Nasenknorpel ist dezellularisierter porciner Septumknorpel. Das Herstellungsverfahren des verwendeten Materials wurde kürzlich patentiert und stellt eine Inaktivierung von Viren, Retroviren, Bakterien und Prionen sicher.

Methoden: Das native knorpelige Nasenseptum wurde spontanatmenden, intraperitoneal narkotisierten Ratten von kranial entnommen, Chondrozyten in vitro isoliert und auf einem Trägermaterial aus dezellularisiertem porcinen Septumknorpel kultiviert. Aus den nativen Septen wurden Stanzzylinder entnommen und die entstandenen Defekte mit den besiedelten oder in einer weiteren Gruppe unbesiedelten Knorpelstückchen als Kontrolle aufgefüllt. Es wurden insgesamt 60 Ratten implantiert. Die Explantation zur histologischen Untersuchung mittels HE, Alcian- Blau- Färbung und Immunhistochemie (Kollagen, Aggrecan) erfolgte 1, 4 und 12 Wochen nach Implantation.

Ergebnisse: Sowohl bei Implantation von unbesiedelten wie auch besiedeltenTransplantaten kam es im Gegensatz zur Kontrollgruppe (Septumknorpelentnahme, kein Gewebeersatz) zu allen Zeitpunkten signifikant seltener zur Ausbildung einer Septumperforation. In der HE Färbung zeigt sich eine geringgradige Entzündungsreaktion, in der Alzian-Blau- und in der Aggrecan- Färbung finden sich in den besiedelten Transplantaten Hinweise für die Produktion von extrazellulärer Matrix, d.h. Hinweise auf Knorpelneubildung im Transplantat.

Fazit: Dezellularisierter Schweineknorpel ist ein vielversprechendes Material für Tissue Engineering im Kopf-Hals-Bereich, sogar ohne notwendige aufwändige Besiedelung.

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