Artikel
Knochenmetastase des Ramus Mandibulae links als Differenzialdiagnose eines Parotis-Tumors
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Knochenmetastasen in der Mandibula sind selten. Bei Frauen sind Knochenmetastasen am häufigsten mit Mama- oder Schilddrüsenkarzinomen vergesellschaftet, bei Männern treten sie am häufigsten bei Bronchialkarzinomen auf. Wir berichten über den Fall einer Patientin mit einem in den aufsteigenden Unterkieferast metastasierten Rektumkarzinom.
Kasuistik und Ergebnis: Eine 50jährige Patientin stellte sich mit einer seit 4 Monaten bestehenden präaurikulären Schwellung, die wie ein Parotistumor imponierte, bei uns vor. Die Patientin befand sich zum damaligen Zeitpunkt in einer palliativ-chemotherapeutischen Behandlung aufgrund eines hepatisch metastasierten Rektumkarzinoms, welches vor einem halben Jahr diagnostiziert wurde. In der MRT-Schädel-Untersuchung zeigte sich ein raumfordernder Prozess cranio-ventral der linken Glandula parotis mit cystisch-nekrotischen Anteilen. Der destruierte Prozess involvierte den aufsteigenden Unterkieferast links. In der Hals-CT-Untersuchung zeigte sich ein teils verkalkender und die Mandibula links arrondierender Tumor mit randständiger Weichteilkomponente und inhomogenem Kontrastmittel-Enhancement. Die transorale Biopsie bestätigte den klinischen Verdacht einer Knochenmetastase des Rektumkarzinoms.
Schlußfolgerung: Bei Tumorpatienten mit unklaren Raumforderungen im Kopf-/Halsbereich sollte differentialdiganostisch an Metastasen gedacht werden und entsprechende diagnostische und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.