Artikel
Sensibilitätsverlust und Frey-Syndrom nach Parotidektomie: erste Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Dauerhafte Verlust der Oberflächensensibilität und das Frey-Syndrom sind häufige Folgen einer Parotidektomie. Wir prüfen in einer prospektiven Studie, ob der Erhalt des N. aurikularis magnus (NAM) und die Präparation des M. sternocleidomastoideus-Schwenklappens (MSCM-SL) signifikant die Hypästhesie und die Inzidenz von Frey-Syndrom beeinflusst.
In 3 HNO-Unikliniken wird eine laterale Parotidektomie bei gutartigem Tumor standardisiert durchgeführt. Intraoperativ wird R. posterior des NAM, wenn möglich, erhalten und bei großen Tumoren (Vol.>25ml) wird ein MSCM-SL präpariert. Sechs, 12 und 24 Monate postoperativ wird die Sensibilität und das Vorhanden von Frey-Syndrom geprüft. Die subjektive Einschränkung und das Schmerzempfinden werden mit einem Fragebogen und anhand visueller Analog-Skala evaluiert.
Es wurden 86 Patienten eingeschlossen; bei 63 Patienten wurde R. posterior des NAM erhalten, bei 17 wurde ein MSCM-SL präpariert. Sechs Monate postoperativ wiesen alle (32) wiedervorstelligen Patienten eine Hypästhesie im OP-Gebiet auf; R. posterior des NAM wurde bei 69% erhalten. Die Hypästhesie und Schmerzintensität waren unabhängig vom Erhalt des Nervs. Zwei von 32 Patienten bemerkten das Frey-Syndrom (1 mit, 1 ohne MSCM-SL); objektiv war das Frey-Syndrom bei insgesamt 23 Patienten nachweisbar (6 mit, 17 ohne MSCM-SL).
Somit schlussfolgern wir, dass weder ein Effekt auf die Hypästhesie der Periaurikulärregion durch den Erhalt des NAM, noch das Auftreten von Kauschwitzen durch die MCSM-SL Präparation gesichert werden kann.