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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Fehlregulation der durch Makrophagen vermittelten nasalen Schleimhautbarriere bei Patienten mit Granulomatosis mit Polyangiitis

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Laudien - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel
  • Agnetha Hahn - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der CAU zu Kiel, Kiel
  • Wenya Li - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der CAU zu Kiel, Kiel
  • Antje Müller - Abteilung für Rheumatologie der Universität Lübeck und Abteilung für Rheumatolog, Lübeck
  • Peter Lamprecht - Abteilung für Rheumatologie der Universität Lübeck und Abteilung für Rheumatolog, Lübeck
  • Petra Ambrosch - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der CAU zu Kiel, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod657

doi: 10.3205/12hnod657, urn:nbn:de:0183-12hnod6575

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Laudien et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rezidivhäufigkeit, endonasale Aktivität und Manifestation im oberen Aerodigestivtrakt ist bei Patienten mit Granulomatosis mit Polyangiitis (GPA) mit nasaler S. aureus-Besiedlung erhöht. Ziel dieser Studie war die Analyse der Interaktion von S. aureus mit Makrophagen und möglicher durch extrazelluläre Matrixproteine bedingter Effekte auf die Migrationsfähigkeit des Mikroorgansimus an der nasalen Grenzfläche bei GPA.

Patienten und Methoden: In die Studie wurden 44 GPA-Patienten und 48 Normalkontrollen eingeschlossen. Biopsien der Conchae nasalis wurden immunhistochemisch hinsichtlich des Vorkommens von S. aureus, Makrophagen, Fibronektin und einem möglichen vermehrten Fibronektin-Nachweis bei positivem S. aureus Nachweis, sowie der räumlichen Nähe des invadierenden Mikroorganismus zu Makrophagen untersucht. Hierzu analysierten drei unabhängige Untersucher verblindet die histologischen Schnitte.

Ergebnisse: Bei Patienten mit GPA fanden sich im Vergleich zu Normalkontrollen signifikant weniger Makrophagen (p=0.001)und diese signifikant seltener in der Nähe von S. aureus (p=0.012). Es bestand kein Unterschied im Vergleich des S. aureus- und Fibronektin-Nachweises oder der Ausprägung des Fibronektin-Nachweises in der Nähe von S. aureus zwischen GPA-Patienten und Normalkontrollen.

Diskussion: Störungen der sinunasalen Grenzfläche bei GPA sind mit einer Zilienfunktionsstörung, Fehlregulation der Defensinantwort auf eine S. aureus-Stimulation, Fehlregulation des Sensorsystems für pathogen associated molecular pattern und einer Dysregulation im Zytokinmuster beschrieben. Die vorgestellten Daten zeigen erstmals auch eine gestörte Interaktion des den Krankheitsverlauf negativ beeinflussenden S. aureus und des zellulären nasalen Abwehrsystems bei GPA.

Unterstützt durch: DFG, klinische Forschergruppe 170