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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Orbitocutane Fistel – Eine Langzeitkomplikation nach Orbitarekonstruktion mittels Silikonimplantat

Meeting Abstract

  • corresponding author Roland Huelse - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Alexandra Freuschle - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Boris A. Stuck - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod649

doi: 10.3205/12hnod649, urn:nbn:de:0183-12hnod6499

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Huelse et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 15 Jahre nach Revision und Rekonstruktion einer komplexen Orbitafraktur links stellte sich ein 73-jähriger Patient mit nässender Wunde am linken, medialen Lidwinkel und frontalen Kopfschmerzen links vor.

In der Bildgebung (MRT und CT) zeigte sich linksseitig eine Sinusitis frontalis et ethomoidalis mit einer von der linken medialen Orbitawand zum medialen Augenwinkel ziehenden Fistel sowie einem den Zugang zur Stirnhöhle verlegenden Fremdkörper im Bereich der medialen Orbitawand.

Therapie: Es folgte eine operative Revision mit Exzision der orbitocutanen Fistel und Exploration der Orbita. Die Fistel korrespondierte mit einer Silikonfolie, welche initial zur Rekonstruktion der medialen Orbitawand verwendet wurde. Die Folie wurde entfernt und die mediale Orbitawand und der Orbitaboden mit Hilfe eines präformierten Titanimplantates rekonstruiert. Ferner erfolgte eine transnasal endoskopische Revision des narbig verlegten Stirnhöhleninfundibulums.

Diskussion: Silikonmaterialien wurden zur Versorgung von Mittelgesichtsfrakturen aufgrund entzündlicher Komplikationen in den letzten Jahren zunehmend durch Titanimplantate ersetzt. Da derartige Komplikationen wie Dislokationen des Implantates, periimplantäre Entzündung und Fistelbildung jedoch wie im dargestellten Fall auch viele Jahre nach Implantation noch auftreten können, muss weiterhin mit dem Auftreten dieser Komplikationen gerechnet werden.