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Das Composite Graft der Ohrmuschel in der plastisch-rekonstruktiven Nasenchirurgie
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Autologe mehrschichtige Transplantate, sogenannte Composite Grafts (CG), stellen in der plastisch-rekonstruktiven Gesichtschirurgie eine wichtige Technik zur Defektdeckung dar. Ein häufig verwendetes CG ist ein Haut-Knorpel-Transplantat aus dem Cavum conchae der Ohrmuschel mit Haut und elastischem Knorpel.
In der HNO-Universitätsklinik Ulm wurden von 2005-2011 bei 91 Patienten CG des Cavum Conchae verwendet. Der Defektverschluss erfolgte in 85 Fällen mit retroaurikulär-gestieltem Insellappen, in 6 Fällen mit primärem Wundverschluss. Die CG wurden zur Deckung mehrschichtiger Defekte der Nasenklappe, des Vestibulum nasi, des Nasenbodens und der lateralen Nasenwand verwendet, meist im Rahmen von Revisions-Septorhinoplastiken, Nasen(teil)rekonstruktionen und lokoregionären Lappenplastiken. 37 Defekte waren Folge maligner Erkrankungen, 22 iatrogen, 20 kongenitale Fehlbildungen, 9 posttraumatisch und 3 benigne Tumoren. Insgesamt traten folgende Komplikationen auf: 1/91 Nekrose, 3/91 partielle Nekrosen, 6/91 verzögerte Wundheilungen, 5/91 signifikante Schrumpfungen. Bei 77 Patienten wurden für 6 Monate postoperativ individuell-angefertigte Nasen-Obturatoren zur Vermeidung funktionsrelevanter Gewebsschrumpfung eingesetzt. Das 2-5 Jahres follow-up zeigte exzellente Ergebnisse in Stabilität und Form von Spender- und Empfänger-Stelle.
Das CG der Ohrmuschel stellt ein sehr zuverlässiges und vielseitig-einsetzbares, da konvex-formbares, Transplantat in der plastisch-rekonstruktiven Nasenchirurgie dar.