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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Sprachentwicklung und allgemeine Entwicklung bei Kindern mit früher Cochlea-Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefanie Mikolajczak - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Köln
  • Barbara Streicher - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Köln, Deutschland
  • Jan-Christoffer Lüers - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Köln, Deutschland
  • Ruth Lang-Roth - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod591

doi: 10.3205/12hnod591, urn:nbn:de:0183-12hnod5919

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Mikolajczak et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit der Cochlea-Implantat-Versorgung eines Kindes entsteht zumeist die Erwartung an eine normgerechte Sprachentwicklung sowie allgemeine Entwicklung. Unklar ist, wie schnell Kinder, die mit CI versorgt wurden, im Vergleich zu hörgesunden Kindern bezüglich der Sprachentwicklung und der allgemeinen Entwicklung aufholen.

Methoden: Die Daten von 41 Kindern ohne bekannte Zusatzbehinderungen, die vor dem 2. Lebensjahr mit einem CI implantiert worden waren, wurden in die Studie einbezogen. Etwa 12 Monate nach CI-Implantation füllten die Eltern teilweise mit Unterstützung der Therapeuten den ELFRA1-Fragebogen aus. Die Normwerte sind definiert für Kinder im Lebensalter von 12 Monaten. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine hohe Korrelation (p=0,01) zwischen den einzelnen Untergruppen des ELFRA1-Fragebogens. Kinder scheinen durch eine CI-Implantation neben der Sprachentwicklung auch in den Bereichen Feinmotorik und Gestik zu profitieren. Die Kinder zeigten im Höralter von 12 Monaten Normwerte in allen Untergruppen des ELFRA1.

Schlussfolgerung: Anhand der erhobenen Daten lässt sich zeigen, dass Kinder, die vor dem 2. Lebensjahr mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden, im Bereich rezeptiver und produktiver Wortschatz deutlich von der Versorgung mit einem Cochlea-Implantat profitieren. Auch die Bereiche Feinmotorik und Gestik entwickeln sich homogen weiter. Innerhalb von 12 Monaten nach Implantation können bereits Normwerte im ELFRA1 vorliegen, was für ein zügiges Aufholen der Dezifite im Bereich Sprachentwicklung und der allgemeinen Entwicklung spricht.