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Etablierung einer dissoziierten Colliculus inferior Kultur
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Das Auditory Midbrain Implant (AMI) wird bei Patienten mit neuronaler Ertaubung zur Stimulation auditorischer Neurone im Colliculus inferior eingesetzt. Bei minimalem neuronalen Schaden bildet sich eine reaktive Gliose um die Insertionsstelle der Elektrode aus, welche, neben der Lage der Elektrode, zu einer stark variablen Hörqualität führt. Es hat sich gezeigt, dass die Oberflächenstrukturierung von Elektroden das unspezifische Fibroblastenwachstum um die Cochlear-Implant-Elektrode verringern kann. Um Interaktionen zwischen Elektroden und weiter zentral gelegenen Neuronen zu untersuchen, fehlen jedoch etablierte in vitro Systeme. Ziel ist es daher, eine dissoziierte Kultur des Colliculus inferior zu entwickeln, um Interaktionen zwischen einzelnen Neuronen und Elektrodenoberflächen eingehend zu untersuchen. Colliculi inferiores wurden hierzu aus neonatalen Ratten isoliert. Dissoziierte Colliculi inferiores wurden in Laminin-beschichteten 96er-well Platten für 2-5 Tage kultiviert und nach Fixierung gefärbt. Neuronenspezifische Antikörper gegen Tuj1 und GAP43 wurden eingesetzt, um die so etablierten Kulturen zu charakterisieren. Es konnten Kulturen etabliert werden, die das Anwachsen und Überleben dissoziierter Neurone über einen Zeitraum von mindestens 120 h ermöglichen. Somit steht uns ein Zellkultursystem zur Verfügung, um Interaktionen zwischen strukturierten Elektrodenoberflächen und zentralen auditorischen Neuronen aus dem Colliculus inferior eingehend zu charakterisieren und um Strategien zur Verminderung der reaktiven Gliose um die AMI-Elektrode zu entwickeln.