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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Die optische Kohärenztomografie zur prä- und postoperativen Bildgebung der Paukenhöhle

Meeting Abstract

  • corresponding author Justus Ilgner - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der RWTH Aachen, Aachen
  • Ingo Sparrer - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurg, Aachen, Deutschland
  • Csaba Farkas - Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), Aachen, Deutschland
  • Achim Lenenbach - Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), Aachen, Deutschland
  • Martin Westhofen - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurg, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod435

doi: 10.3205/12hnod435, urn:nbn:de:0183-12hnod4356

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Ilgner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die optische Kohärenztomografie ist ein mittlerweite verbreitetes Verfahren zur hochauflösenden Bildgebung oberflächlicher Haut- und Schleimhautstrukturen. Dieses Prinzip des Michelson-Interferometers setzt die (Teil-) Transparenz des untersuchten Gewebes voraus, erlaubt aber Ortsauflösungen im Bereich von 10 µm. Ziel der Studie ist es, die grundsätzliche Eignung des Verfahrens für das Mittelohr bei normal- und mindertransparentem Trommelfell zu untersuchen.

Methoden: Wir verwendeten einen zeitbasierten (TD) OCT-Scanner mit einer Mittenfrequenz von 980nm und einem verlängerten Hub von 9mm (z-Richtung), gekoppelt an einen Mikromanipulator als Vorsatz zum Ohrmikroskop. Jeder Scanvorgang dauerte 50 Sekunden. Wir führten bei 17 ohrgesunden Probanden 34 Messungen jeweils an beiden Ohren sowie an 16 Patienten 25 Messungen durch.

Ergebnisse: Bei allen ohrgesunden Probanden ließen sich im hinteren oberen Quadranten Trommelfell, Hammergriff und Promontorium differenzieren; zusätzlich bei 11 Probanden langer Ambossfortsatz bzw. Chorda tympani. In 3 Fällen gelang die Darstellung des Absatzes der runden Fensternische. Bei den untersuchten Patienten mit belüfteter Pauke konnten Mittelohrstrukturen differenziert werden, wenn ein gering sklerosiertes Trommelfell bzw. dünnes Knorpeltransplantat vorlag.

Schlußfolgerungen: Die Methode ergänzt die bisherige Funktionsdiagnostik um die Möglichkeit einer einfachen, berührungslosen und schnellen sowie nicht belastenden Bildgebung in den Händen des Hals-Nasen-Ohrenarztes. Grenzen der Methode durch die Untersuchungsdauer von 50 Sekunden mit der Anfälligkeit für Bewegungsartefakte. Der letztgenannte Nachteil ist aber durch die Entwicklung schnellerer Scanner und höherer Ortsauflösung auszumerzen.