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Evaluation der Impedanzen und des Stromverbrauchs bei postmeningitisch ertaubten und cochlea-implantierten Kindern in Abhängigkeit vom Ossifikationsgrad der Cochlea
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Cochlea-Implantation hat sich als Methode der Wahl auch bei postmeningitisch ertaubten Patienten etabliert. Die Prävalenz der Meningitis hat in letzten 20 Jahren stark abgenommen. Allerdings gehört Meningitis zu der häufigsten Ertaubungsursache überhaupt. Das Ziel unserer Studie ist zu untersuchen, inwieweit die intracochleären Veränderungen die Impedanzwerte und den Stromverbrauch bei Kindern beeinflusst. Weiter soll der Zusammenhang zwischen hohen Impedanzwerten bzw. hohem Stromverbrauch und Sprachverstehen evaluiert werden.
Methode: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie werden durch Meningitis ertaubte und anschließend cochlea-implantierte Kinder (n=48) evaluiert. Als Kontrollgruppe wurden Kinder (n=52) mit ähnlichen demographischen Daten mit unauffälliger Anamnese und guten Sprachergebnissen untersucht. Die Datenevaluation erfasste neben den demographischen Daten den Ossifikationsgrad gemäß der Computertomographie, den Obliterationsgrad gemäß intraoperativem Befund, Sprachstatus und technische Messdaten des Cochlea-Implantats wie Impedanzwerte und Stromstärke. Die Daten wurden dann mit geeigneten statistischen Verfahren ausgewertet.
Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die durch Meningitis ertaubten und cochlea-implantierten Kinder bei zunehmender Obliteration der Cochlea steigernde Impedanzwerte sowie höheren Stromverbrauch aufweisen. Die Testergebnisse in MAIS, MUSS und Open-Set-Sprachtests fallen in der Meningitis-Gruppe deutlich schlechter im Vergleich zur Kontrollgruppe aus.
Schlussfolgerung: Zunehmende Obliteration bei cochlea-implantierten Patienten führt zu konsekutivem Impedanz- und Stromverbrauchanstieg. Eine ausreichende Trennung zwischen Elektroden ist somit nicht optimal und führt zu schlechterem Sprachverstehen.