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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Langzeit-erfolgreiche Vibroplastie mit endostaler Cochlea-Ankoppelung des FMT mittels Vibroplasty-RW-Coupler bei Osteogenesis imperfecta Typ III

Meeting Abstract

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  • corresponding author Goetz Brademann - HNO-Uniklinik, CAU zu Kiel, Kiel
  • Matthias Hey - HNO-Uniklinik, CAU zu Kiel, Kiel
  • Joachim Müller-Deile - HNO-Uniklinik, CAU zu Kiel, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod368

doi: 10.3205/12hnod368, urn:nbn:de:0183-12hnod3683

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Brademann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Vibrant Soundbridge-Versorgung durch Ankopplung des Floating Mass Transducers (FMT) am Amboss, Stapes, Stapesfußplatte oder am runden Fenster für Patienten mit gering- bis hochgradiger Schwerhörigkeit stellt eine etablierte Methode dar, wenn (weitere) Tympanoplastiken nicht (mehr) erfolgversprechend sind. Die Osteogenesis imperfecta ist eine schwere Kollagensyntheseerkrankung, die mit Kleinwuchs, erheblichen Deformierungen und Knochenbrüchen einhergeht und so zur hochgradigen kombinierten Schwerhörigkeit führen kann

Materialien und Probanden: Wir berichten über die Versorgung einer Patienten mit Osteogenesis imperfecta mit erheblich veränderter Mittelohranatomie mittels Vibroplastie mit Ankopplung über einen neu geschaffenen Zugang zum Endost der Cochlea (3. Fenster) unter Verwendung des Vibroplasty-RW-Coupler fixiert mittels Perichondrium und Knorpel. Die audiometrischen Daten wurden prä- und postoperativ sowie nach einem Jahr dokumentiert.

Ergebnisse: Die Operation erfolgte ohne Komplikationen. Der Vibroplasty-RW-Coupler erwies sich in der Ankoppelung als vorteilhaft. Postoperativ war weder eine Änderung der Innenohrhörleistung, noch Schwindel zu verzeichnen. Die Patientin ist mit der Hörleistung des operierten Ohres sehr zufrieden. Postoperative ton- und sprachaudiometrische Daten belegen eine deutliche Verbesserung des Gehörs. Auch ein Jahr nach der Operation war dieser Hörgewinn unverändert.

Diskussion: Die direkte Ankopplung an das basale Endost der Cochlea (Third-Window-Vibroplasty) mittels Vibrant Soundbridge-Versorgung stellt in Fällen komplexer Fehlbildungen des Mittelohres, bei denen eine Rundfensterankopplung nicht durchführbar ist, eine mögliche und dauerhaft erfolgreiche Alternative dar. Die Verwendung des Vibroplasty-RW-Coupler bei der Ankopplung wird empfohlen.