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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Stellenwert der adjuvanten Brachytherapie bei Mundboden- und Zungenkarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Sebastian Wendt - HNO Klinik Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Nikos Balagiannis - Klinik für Strahlenheilkunde Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Corinna Scharmer - HNO Klinik Klinikum Augsburg, Augsburg
  • Franz Xaver Brunner - HNo Klinik Klinikum Augsburg, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod335

doi: 10.3205/12hnod335, urn:nbn:de:0183-12hnod3350

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Wendt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Strahlentherapie von Kopf- Halstumoren nimmt sowohl als adjuvante, als auch primäre Therapie ihren Platz in der Behandlung von Tumorpatienten ein.

Dabei bestimmt das TNM-Stadium des Tumors, dessen Lokalisation und der Allgemeinzustand des Patienten die therapeutische Zielsetzung: Kurativ oder palliativ.

Mundboden- und Zungenplattenepithelkarzinome stellen sehr aggressive Tumore dar. Den betroffenen Patienten ein möglichst langes tumorfreies Überleben zu gewährleisten ist eine Herausforderung für jeden Onko-Chirurgen. Interdisziplinäre Strategien helfen dieses Ziel zu erreichen.

Methodik: In einem Kollektiv von 37 Patienten mit Mundboden oder Zungenkarzinomen wurde nach operativer Tumorsanierung mit R0 Status und nachfolgender percutaner simultaner Radio-Chemotherapie eine adjuvante Boost-Brachytherapie mit 20 Gy Gesamtzielvolumendosis durchgeführt.

Ergebnisse: Bei über 80 % trat im ersten Jahr kein loko-regionäres Rezidiv auf. Jedoch wurden radiogeninduzierte Schäden beobachtet.

In der Palliativsituation zeigte die Brachytherapie keine Vorteile.

Schlussfolgerung: Die Brachytherapie speziell bei Tumoren im Mundboden und Zungenbereich stellt eine wichtige Therapieoption dar. Vor allem in der adjuvanten Therapie besticht sie durch eine hohe lokale Dosisverteilung in der Tumorregion. Die Applikation sollte interdisziplinär geplant und durchgeführt werden. Komplikationen wie Ulcera oder freiliegender Knochen müssen, gegebenenfalls zweizeitig, behoben werden.