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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Metastatische Raumforderungen im Bereich der Orbita

Meeting Abstract

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  • corresponding author Annett Sandner - Klinik für HNO-Heilkunde; Kopf-und Hals-Chirurgie, Uni Halle, Halle/S.
  • Sabrina Kösling - Klinik für Diagnostische Radiologie der Universität Halle, Halle/S.
  • Christian Meltendorf - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Halle, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod295

doi: 10.3205/12hnod295, urn:nbn:de:0183-12hnod2951

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Sandner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Genese von Raumforderungen im Bereich der Orbita ist unterschiedlich. Prinzipiell kommen Entzündungen, endokrinologische Erkrankungen, Gefäßprozesse, andere benigne sowie maligne Prozesse in Frage. Die Häufigkeit intraorbitaler Metastasen beträgt ca. 10%. Eine rasche und präzise Diagnostik ist zur Vermeidung von Komplikationen, wie z.B. einem Visusverlust und zur frühzeitigen Therapieeinleitung unerlässlich.

Methoden: Wir berichten über vier Patienten mit metastatischen Raumforderungen im Bereich der Orbita, die im Zeitraum zwischen 11/2010 und 11/2011 in unserer Klinik behandelt wurden.

Ergebnisse: Es handelt sich um drei männliche und eine weibliche Patientin. Bei zwei Patienten lies sich anamnestisch ein Prostatakarzinom eruieren. Bei einer Patientin fand sich eine rasch progrediente Schwellung im Bereich der Orbita, die auswärts unter dem Verdacht einer Entzündung anbehandelt worden war. Ein Patient wurde uns mit einem akuten Visusverlust bei massivem Exophthalmus vorgestellt. Zur bildgebenden Diagnostik wurde bei allen Patienten ein Dünnschicht-CT durchgeführt. Die Raumforderungen waren subperiostal bzw. extrakonal lokalisiert. Es erfolgte jeweils die Probeexzision über eine Orbitotomie. Die Histologie ergab in drei Fällen Metastasen eines Prostatakarzinoms und in einem Fall eine Melanommetastase. Bei allen Patienten wurde eine Radiotherapie der Orbita durchgeführt.

Schlussfolgerung: Wir haben in der Orbita mehrfach Metastasen von Prostatakarzinomen und einem Malignem Melanom gefunden, was den Häufigkeitsangaben in der Literatur entspricht. Für die rasche Diagnostik sind die genaue Anamnese und ophthalmologische Untersuchung unerlässlich.