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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Molekularmorphologische Analyse von HPV-Infektionen in gutartigen Papillomen des oberen Aerodigestivtraktes

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hjalmar Hagedorn - Abteilung für HNO, Klinikum Dachau, Dachau
  • Andreas Nerlich - Institut für Pathologie, Klinikum Bogenhausen, München
  • Michaela Andratschke - Abteilung für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Klinikum Dachau, Dachau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod233

doi: 10.3205/12hnod233, urn:nbn:de:0183-12hnod2330

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Hagedorn et al.
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Gliederung

Text

Infektionen mit humanen Papilloma-Viren (HPV) spielen in der Pathogenese von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes eine wichtige Rolle und haben prognostische Bedeutung. Die Bedeutung einer HPV-Infektion für gutartige Papillome ist weit umstrittener.

Exophytische Papillome aus dem oberen Aerodigestivtrakt wurden histopathologisch und molekular untersucht. Dabei wurde insbesondere das Vorliegen einer Dysplasie sowie eine begleitende Entzündungsreaktion analysiert. Mittels chromogener in-situ Hybridisierung wurden die maßgeblichen HPV-Typen 6/11, 16/18 und 31/33/53 dargestellt.

In 18 der 52 Präparate (34,6%) ließ sich eine HPV-Infektion nachweisen, dabei in fast allen Fällen mit den low-risk HPV-Typen 6/11, keines der Präparate zeigte eine Infektion mit den high-risk HPVs 16/18. In 7 Fällen lag eine Papillom-Rezidiv-Situation vor, alle waren HPV positiv.In 9 Fällen ließ sich eine Dysplasie nachweisen, dabei in nur 1 Fall eine schwere Dysplasie. Dabei waren 6/18 Fälle (33,3%) mit HPV 6/11 infiziert, während 3/34 Fälle (8,8%) mit Dysplasie HPV negativ waren (p>0,05). Interessanterweise blieb der Einzelfall mit schwerer Dysplasie HPV negativ. Ebenso ließ sich eine Korrelation zwischen entzündlicher Infiltration und HPV-Infektion nachweisen mit 17 der 18 HPV-positiven Fälle (94,4%) mit entzündlicher Begleitreaktion, während nur 7 der 34 HPV-negativen Fälle (20,6%) eine Entzündungsreaktion aufwiesen (p>0,001).

Die statistische Korrelation einer HPV-Infektion mit Entzündung und Dysplasie weist auf eine wichtige Rolle für die Transformation der Läsion unter der HPV-Infektion hin. Dies wird erhärtet durch die Assoziation zwischen HPV-Infektion und Rezidiven. Eine molekularmorphologische HPV-Analyse von Papillomen kann somit wichtige prognostische Hinweise geben.