gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Endotrachealstent mit Vacuumverband als Therapieoption bei Osteomyelitis des Sternoclavikulargelenke

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Alexander Glien - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Michael Herzog - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.
  • Stefan Plontke - Univ. HNO-Klinik, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod227

doi: 10.3205/12hnod227, urn:nbn:de:0183-12hnod2270

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Glien et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Osteomyelitis stellt eine gefürchtete Komplikation nach Radiotherapie dar. Es werden verschiedene Therapieoptionen anhand einer Fallreports dargestellt.

Kasuistik: Ein 56-jähriger tracheotomierter Patient wurde nach primärer Radiochemotherapie eines subglottischen Larynxkarzinoms in die HNO-Uniklinik Halle verlegt. 6 Monate nach Therapieende trat eine abszedierende Entzündung mit Hautnekrose im Sternoklavikularbereich auf, welche sich trotz mehrfacher Wundrevision und antibiotischer Kombinationstherapie nicht besserte.

Durch CT und Skelettszintigrafie bestätigte sich der Verdacht auf eine Osteomyelitis. Nach abstrichgerechter Umstellung der antibiotischen Therapie wurde der Patient einer hyperbaren Sauerstofftherapie zugeführt, welche nach 40 Sitzungen bei Befundpersistenz beendet wurde.

Anschließend erfolgte neben einer erweiterten antibiotischen Therapie interdisziplinär die Anlage eines Vacuumverbandes nach ausgiebigen Wunddebridgement. Zur sicheren Vacuumversieglung wurde ein endotrachealer Stent inseriert. Nach 6 Wochen zeigten sich neben einer Granulationsbildung saubere Wundverhältnisse.

Im nächsten Schritt erfolgte nach Stententfernung das operative Abtragen der infizierten Sternum- und Clavikulaanteile sowie die Defektdeckung und Rekonstruktion des Stomakanals mit 2 Pectoralis-major-Lappen. Im Intervall wird eine Tracheavorderwandrekonstruktion mit Knorpel angestrebt werden.

Schlussfolgerung: Die Kasuistik zeigt, dass für schwerwiegende Komplikationen wie die postradiogene Osteomyelitis individuelle Therapieansätze gefragt sind. Die Kombination operativer und konservativer Maßnahmen inclusive Vacuumerband und Endotrachealstent führte neben der antibiotischen Kombinationstherapie im vorliegenden Fall zu einer dauerhaften Befundbesserung.