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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Experimentelle Untersuchungen zur Wirkung von hydrostatischem Hochdruck auf Tumorzelllinien aus dem HNO-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Steffen Dommerich - Charite Campus Mitte/ Klinik für HNO-Heilkunde, Berlin
  • Tobias Lindner - Universitätsmedizin Rostock, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und , Rostock
  • Jürgen Ostwald - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und , Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod216

doi: 10.3205/12hnod216, urn:nbn:de:0183-12hnod2164

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Dommerich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Organerhalt nimmt in der onkologischen Behandlung einen immer größeren Stellenwert ein. Eine neue, viel versprechende Möglichkeit könnte dabei die Anwendung der hydrostatischen Hochdrucktechnik (HHD) darstellen. Experimentelle Untersuchungen bei Knochentumoren zeigten das Potential, Tumorzellen zu inaktivieren ohne die Struktur des Hartgewebes zu zerstören.

In Hinblick auf eine mögliche Anwendung im Kopf-Hals-Bereich, untersuchten wir die Wirkung von HHD auf etablierte Tumorzelllinien.

Methoden: Vier verschiedene, etablierte Tumorzelllinien aus dem Kopf-Hals-Bereich wurden in Kultur gebracht und einem steigenden hydrostatischen Hochdruck zwischen 0 und 400 MPa ausgesetzt. Zur Visualisierung lebender und toter Zellen wandten wir ein Live/Dead-Assay an. Qualifizierende Untersuchungen zur Zellaktivität wurden mit dem Zellproliferations-test WST-1 durchgeführt. Weiterhin erfolgten an exemplarischen Beispielen rasterelektronen-mikroskopische (REM) und transmissionselektronenmikroskopische (TEM) Untersuchungen an unbehandelten und druckbehandelten Zelllinien.

Ergebnisse: Mit zunehmendem hydrostatischen Druck reduzierte sich die Anzahl vitaler Zelllen in der Kultur kontinuierlich. Ab einem Druck von 400 MPa waren in allen untersuchten Zelllinien keine vitalen Zellen mehr nachweisbar. Die Auswirkungen der Druckbehandlung auf die Zelle sind in den elekronenmikroskopischen Aufnahmen deutlich sichtbar.

Schlussfolgerungen: Die Untersuchungen zeigen eindeutig, dass eine Zerstörung von Karzinomzellen durch hydrostatische Hochdrucktechnik möglich ist. Eigene Untersuchungen zur Rebesiedelung zeigten bereits, dass es auch prinzipiell möglich ist, avitales Knorpelgewebe in vitro erneut mit Zellen zu besiedeln. Weitere Untersuchungen werden die Qualität und Dauerhaftigkeit der Rebesiedelung, die Interaktion mit dem Umgebungsgewebe und die Funktionalität des erhaltenen Knorpelgerüstes beinhalten.