gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Seltene Differentialdiagnose einer Halsschwellung – die multilokuläre Thymuszyste beim Kind

Meeting Abstract

  • corresponding author Johanna Inhestern - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
  • Sven Koscielny - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas- Lichius - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinik Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod160

doi: 10.3205/12hnod160, urn:nbn:de:0183-12hnod1609

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Inhestern et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Halsschwellungen können unterschiedliche Ursachen haben. Kindliche Halsschwellungen sind häufig Halszysten oder vergrößerte Lymphknoten. Eine seltene embryonale Fehlbildung stellt die Thymuszyste dar.

Fall: Ein 5-jähriger Junge stellte sich mit einer 4,8 x 1,8 x 1,2 cm zystischen indolenten Schwellung des linken Halses vor. Im Ultraschall und MRT fand sich eine zystische Raumforderung des linken Halses mit retro- und parapharyngealer Ausdehnung. Dieser mehrlappige zystische Tumor wurde unter Darstellung der Halsgefäßscheide und des Pharynx in toto exstirpiert. Post operationem war der Patient klinisch unauffällig, insbesondere bestanden keine Schluck- oder Sprachstörungen. Die histologische Aufarbeitung ergab eine multilokuläre cervicale Thymuszyste.

Diese entstehen im Rahmen des physiologischen Descensus des Thymus, wenn aus dem Ductus thymo-pharyngeale Reste im Hals verbleiben. Diese Fehlbildung ist, selten. In der deutschen HNO-Literatur wurde über diese besondere Differentialdiagnose bisher nicht berichtet. Eine Medline Recherche ergab bisher circa 100 beschriebene Fälle weltweit.

Schlussfolgerung: Eine cervicale Thymuscyste stellt eine sehr seltene Fehlbildung der Halsweichteile bei Kindern und Neugeborenen dar. Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung.