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Penetrierende Verletzungen der Kopf-Hals-Region – Eine lebensbedrohliche Situation
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Vaskuläre Läsionen im Rahmen von Schnitt-, Stich- und Schussverletzungen der Kopf-Halsregion stellen ein potentiell lebensbedrohliches Krankheitsbild dar. Ein konsequentes Notfallmanagement, in der Regel assoziiert mit einer operativen Exploration, ist Grundlage erfolgreichen Handelns. Nachfolgend werden 10 Fälle verschiedener selbst- oder fremdverschuldeter Alterationen relevanter Blutleiter beschrieben.
Methodik: Die Behandlung von Patienten, die zwischen Juli 2009 und Juli 2011 Schnitt-, Stich- oder Schussverletzungen in der Kopf-Halsregion erlitten, wurden hinsichtlich der Art der Verletzung, der beteiligten Strukturen, des operativen Vorgehens sowie des Outcomes retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: 10 Patienten beiderlei Geschlechts wurden mit Schnitt-, Stich- oder Schussverletzung (Unfall, selbst- oder fremdverschuldet) zwischen Juli 2009 und Juli 2011 notfallmäßig mit Beteiligung der HNO-Klinik im Universitätsklinikum Essen behandelt. Nach Stabilisierung des Herz-Kreislaufsystems und Sicherung der Atemwege wurden die Wundkanäle exploriert, die beteiligten Gefäße versorgt und ein Primär- oder Sekundärverschluss vorgenommen. Keiner der Patienten verstarb infolge seiner Verletzung.
Schlussfolgerung: Das Outcome tiefgreifender Verletzungen mit relevanten Gefäßalterationen wird bestimmt durch ein rasches, strukturiertes und ggf. interdisziplinäres Vorgehen. Bei der operativen Revision ist eine Exploration des Wundkanals unumgänglich, um so verborgene Gefäßschädigungen wie gedeckte Perforationen zuverlässig zu erkennen.