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Tracheostomie assoziierte Blutungskomplikationen im Rahmen der H1N1-Infektion
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: In den letzten Jahren hat ein neues Grippevirus, das H1N1, in Deutschland Verbreitung gefunden. Bei schwerer Verlaufsform kommt es häufig zur Ausbildung eines Acute Respiratory Distress Syndrome mit längerfristiger Beatmungs- und konsekutiver Tracheostomienotwendigkeit. In diesem Zusammenhang ergab sich in unserem Klinikum der Eindruck einer vermehrten Nachblutungshäufigkeit unabhängig vom Gerinnungsstatus, daher haben wir das Nachblutungsrisiko von ARDS-Patienten mit einer H1N1-Infektion analysiert.
Methodik: Es wurden die Daten konventionell tracheostomierter oder punktionstracheotomierter ARDS- Patienten mit und ohne H1N1-Infektion auf der anästhesiologischen Intensivstation im Zeitraum 2010-2011 hinsichtlich einer mit der Tracheo(s)tomie in Zusammenhang stehenden Nachblutung ausgewertet.
Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden insgesamt 33 Patienten mit einem ARDS aufgrund einer H1N1-Infektion intensivmedizinisch behandelt. Davon wurden 18 Patienten operativ tracheostomiert und 9 Patienten punktionstracheotomiert. Bei 7 (38,9%) Patienten mit H1N1-Infektion die operativ tracheostomiert wurden, kam es zu einer Nachblutung, hingegen nur bei einem (11,1%) Patienten mit H1N1, der punktionstracheotomiert wurde. Bei den ARDS-Patienten ohne H1N1-Infektion lag die Nachblutungsrate bei beiden Tracheotomiearten unter 10%.
Schlussfolgerung: Eine H1N1-Infektion jetzt in unserem Kollektiv mit einem erhöhten postoperativen Nachblutungsrisiko einher. Die operativ tracheostomierten H1N1- Patienten zeigten häufiger eine Nachblutung als die punktionstracheotomierten Patienten. Unter Berücksichtigung eines in diesem Zusammenhang sicher bestehenden Selektionsbias muss dennoch kritisch diskutiert werden, ob wenn es die anderen Risikofaktoren zulassen bei langfristiger Beatmungsnotwendigkeit im Rahmen der H1N1 Infektion eine Punktionstracheotomie einer konventionellen Tracheostomie vorzuziehen ist.