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Gesundheitsökonomische Weiterbildung in Leitungspositionen – auch in der HNO-Heilkunde ein „Muss“?
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Der stete medizintechnische Fortschritt und der drastische demographische Wandel in Deutschland fordern Lösungen im Hinblick auf Leistungsausweitung, Knappheitsprobleme, Ressourcenallokation und Unterfinanzierung im Gesundheitssystem. Die Ökonomisierung der Medizin ist auch an den HNO-Kliniken deutlich spürbar. Es wurde mittels einer Internetrecherche der rasant wachsende Markt für gesundheitsökonomische Zusatzqualifikationen (GZQ) in Deutschland analysiert. Ferner wurde eine anonyme Umfrage bei HNO-Oberärzten und Ordinarien an den deutschen Universitätskliniken durchgeführt, um die Einstellung der Ärzte für und den Anspruch an eine solche Zusatzqualifikation zu ermitteln. In den Jahren seit der Gesundheitsreform im Jahr 2000 entstanden allein 26 postgraduale, berufsbegleitende Master-Studiengänge mit medizinökonomischem Hintergrund, darüber hinaus zahlreiche weitere Studien- und Lehrgänge. Diese werden detailliert analysiert. Auf die Umfrage antworteten 105 Ärzte (63 Oberärzte/Fachoberärzte sowie 27 Oberärzte in Leitungsfunktion, ferner 15 Ordinarien). Eine GZQ hielten 39/105 (37%) für unnötig, 66/105 (63%) für hingegen für notwendig. 43 Befragte gaben an, sich bereits gesundheitsökonomisch weitergebildet zu haben, jedoch nur 10 im Rahmen eines Zusatzstudiums. 71 der 105 (68%) Befragten sehen in einer GZQ für Ärzte eine Chancenverbesserung für künftige Stellenbewerbungssituationen. Bzgl. der erwünschten Inhalte einer GZQ wurde „Personalmanagement“ noch vor „Krankenhausfinanzierung“ und „Kostenrechnung“ priorisiert.
Fazit: Managementinhalte und ein ökonomisches Basiswissen sind integraler Bestandteil des alltäglichen Arbeitslebens auf ärztlicher Leitungsebenen im Krankenhaus geworden.