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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Erste Erfahrungen beim klinischen Einsatz eines Mikromanipulators für die Mittelohr- und Felsenbeinchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Gero Strauss - Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Thomas Maier - Lehrstuhl für Mikro- und Medizingerätetechnik, München
  • Thomas Berger - Universitätsklinikum, Leipzig
  • Andreas Dietz - Universitätsklinik, Leipzig
  • Tim Lüth - Technische Universität München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod118

doi: 10.3205/12hnod118, urn:nbn:de:0183-12hnod1183

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Strauss et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein Ansatz für die Verbesserung der Präzision und Ergonomie der Präparationen im Mittelohr könnte ein Mikromanipulator sein, der die Mikroinstrumente für die Mittelohrchirurgie aufnimmt und die Bewegungen der Hand des Operateurs mit Hilfe einer Bedienkonsole überträgt.

Material und Methoden: Realisiert wurde ein Telemanipulator mit drei linearen Freiheitsgraden nach dem kartesischen Prinzip. Antrieb der 3 Achsen erfolgt jeweils durch einen Servomotor. In eine Aufnahme werden die sterilen chir. Instrumente eingeklippt und können während der OP gewechselt werden. Die drei Freiheitsgrade des Manipulators werden über Joysticks gesteuert. Im Rahmen dieser Studie erfolgte der erstmalige klin. Einsatz bei 20 Patienten mit einer Tympanoplastik III.

Ergebnisse: Der klin. Einsatz des MMS 2.0 konnte bei allen 20 Eingriffen wie geplant erfolgen. In allen Fällen konnte die ursprünglich mit dem Manipulator geplante Prozedur des Einsetzens einer PORP/TORP komplett absolviert werden. Die Zeiten, für die Vorbereitung der OP, die intraop. Aufrüstung des Systems und die Schnitt-Naht-Zeit, nahmen bei Benutzung des MMS signifikant zu. Die Anzahl der intraop. Instrumentenwechsel über den ges. Zeitraum einer Tymp III nahm bei der Verwendung des MMS von durchschn. 29 auf 22 um 24% ab.

Schlussfolgerungen: Der untersuchte Mikromanipulator kann erstmals einen erfolgreichen klin. Einsatz nachweisen. Das Potential des Geräts für die Mittelohrchirurgie, insbesondere für die Tymp III, die Stapesplastik und v.a. die CI-Insertion erscheint groß. Das Prinzip der Telemanipulation (master-slave) konnte damit auf die Mittelohrchirurgie übertragen werden. Es sind noch zahlreiche Verbesserungen auf techn. Seite und ein Auseinandersetzen mit der Thematik auf Seiten der Operateure erforderlich.